2013-05-05 - Vils-Panther - Die Fußballmädchen der JFG Mittlere Vils Kümmersbruck

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2013-05-05

Mannschaften > U17-Juniorinnen > Berichte

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          SV Reitsch  -  JFG Kümmersbruck

2  :  10

Sonntag, endlich Sonntag !  Sonntag - das heißt: endlich einmal lang ausschlafen und sich vom Stress der anstrengenden Arbeitswoche erholen. Dann ein schönes und liebevoll aufgedecktes Frühstück zusammen mit der Familie genießen, und anschließend hinaus auf die Terrasse, wo die Vöglein fröhlich pfeifen….  

Soweit die Theorie. In der Praxis sieht's dann aber so aus :

Sonntag, endlich Sonntag !  Sonntag - das heißt: kurz nach sechs klingelt der Wecker, und  wieder einmal  hat man Stress, um den Bus der VIlspanther noch zu erreichen. Dann zwischen Tür und Angel noch schnell eine Tasse Kaffee, und ohne der Familie Lebewohl zu sagen geht’s an der Terrasse vorbei zum Auto. Darauf kann man wirklich pfeifen…

Naja – ganz so schlimm ist es dann auch wieder nicht. Früh aufstehen muss man zwar schon an diesem Sonntag, wenn man zusammen mit der Mannschaft im Bus nach Reitsch fahren möchte.  Doch immerhin kann man während der Fahrt entspannt zum Fenster auf die vorbeiziehende Frühlingslandschaft hinaussehen, die „Familie" sitzt sozusagen mit im Bus, und im hinteren Teil des Reisegefährts zwitschern elfengleich die Mädels. Und in Reitsch angekommen, kann man dann im wunderbarsten Sonnenschein auch noch Kaffee und Kuchen in der Nähe eines hinter dem Tor vorbeiplätschernden Bächleins genießen.

Klar, dass die Mannschaft für derlei feingeistige Dinge heute keine Zeit hat. Kaffee und Kuchen sind ohnehin tabu, und statt eines Bächleins plätschert allenfalls die Motivationsrede von Trainer Thomas vor den Ohren der Mädels dahin. Allerdings keineswegs vor tauben Ohren, denn kaum dass das Spiel beginnt, drücken die Vilspanther voll auf die Tube. Allzu groß ist der nicht, der Platz in Reitsch; es steht also zu erwarten, dass es heute reichlich Torraumszenen geben wird. Noch keine Minute ist vorbei, als Miri auf links außen schon mal probehalber den Turbo zündet. Zurück bleiben ein paar Kondensstreifen und eine verdutzte Verteidigerin, die sichtlich Probleme hat, mit Frau G. Schritt zu halten. Ein, zwei, drei gute Chancen haben die Vilspanther, und dann ist es schließlich soweit : Miri entwischt erneut, und es steht nach acht Minuten 1:0 für die Gäste. Diese Situation kennen die Fans der Kümmersbrucker in dieser Saison natürlich schon zur Genüge, die Mädels gehen in Führung, und dann gibt's wieder
www.Thomas.dt  ( "weiter, weiter, weiter !", ruft Thomas, der Trainer ). Es geht dann auch tatsächlich weiter - allerdings etwas anders als erwartet. Denn nachdem die Gäste noch ein paar gute Chancen ausgelassen haben, setzen die Gastgeber zu einem schnell vorgetragenen Konter an. Ein weiter Ball landet auf links außen bei Vanessa Rose, der Chef-Stürmerin des SV Reitsch. Ruck-Zuck durchquert sie die Hälfte der weit aufgerückten Oberpfälzer und hämmert von der Strafraumkante den Ball ins Tor. Nicht schön für Torfrau Stefanie, dass das Spielgerät schon wieder ausgerechnet über ihren Kopf hinweg im Netz landet…  1:1 also. Kurz schütteln – und weitermachen. Erneut zeigen die Mädels von der Vils wie schon in den letzten Spielen, dass sie ein gesundes Selbstbewusstsein entwickelt haben und sich von so einem kleinen Gegentörchen noch lang nicht aus der Bahn werfen lassen. Weiterhin wird Chance um Chance herausgearbeitet, und der erneute Führungstreffer liegt förmlich in der Luft. Ein echter Hingucker dabei eine Szene Mitte der ersten Halbzeit, als die Reitscher Torfrau zwar noch einen Schuss entschärfen kann, der aber trotzdem noch mit einer Restgeschwindigkeit von 0,0142 km/h ins Tor kullert und schließlich eine Zündholzbreite hinter der Linie liegen bleibt. Was man deutlich sehen kann – vorausgesetzt, man befindet sich genau auf Höhe der Torlinie und hat den Kopf ins grüne Gras gepresst, um exakt zwischen den beiden Pfosten hindurchpeilen zu können. „Weiterspielen", entscheidet der Schiri. Und nachdem ihm weder Fernglas noch Adleraugen zur Verfügung stehen, kann man ihm daraus auch keinen großen Vorwurf machen. Spielentscheidend ist diese Szene aber nicht, denn schon kurz darauf ist Jojo bis an den Strafraum aufgerückt, und schwupps – sind die Vilspanther wieder in Führung. Nun brechen alle Dämme. Keine Minute später schlägt Nadine zu und erhöht auf 3:1. Es vergehen weitere 120 Sekunden, als Käpt'n Lena noch weit vor der Strafraumgrenze einfach mal abzieht, und auch dieser Schuss findet sein Ziel. Für alle, die kurz zuvor nicht genau aufgepasst haben, gibt's dann nochmal eine Wiederholung der Szene aus der Abteilung "Der Ball, die Torlinie und ich". Wieder entschärft die Torfrau der Reitscher ein Geschoss, wieder kullert der Ball Richtung Torlinie und – unglaublich aber wahr – wieder geht es um Millimeter. Erneut lässt der Schiri weiterlaufen – liegt dieses Mal aber vermutlich richtig. Falls übrigens noch irgend ein Anbieter auf der Suche nach einem Ort ist, um seine neueste Torlinientechnologie auszutesten : wir würden wärmstens den Sportplatz des SV Reitsch empfehlen… Inzwischen geht das Spiel weiter, Miri ist am Zug bzw Ball. Die Torfrau lässt den abschließenden Schuss nach vorne klatschen, Jojo reagiert am schnellsten – und trifft aus kurzer Distanz bereits zum zweiten Mal. Als dann die Trillerpfeife des Unparteiischen der ersten Halbzeit ein jähes Ende setzt, machen die Fans der Vilspanther ein zufriedenes Gesicht. Wahrscheinlich, weil ihre Mädels zur Halbzeit mit 5:1 deutlich in Führung liegen. Vielleicht aber auch, weil sie die präzise Aufteilung sowohl der Spielzeit als auch des Endergebnisses in zwei absolut identische Hälften als  mathematisch gesehen ungemein befriedigend empfinden…

"Langweilig !" Das hatte der Reitscher Trainer seinen Mädels kurz vor der Pause noch zugerufen. Und meinte damit wahrscheinlich wohl das Vorgehen seiner Abwehrreihen gegen Miri und Nadine. Vor allem diese beiden machten sich in Hälfte Eins einen Spaß daraus, immer wieder mal die Seite zu wechseln und dabei eine Spur der Verwirrung und ein gehöriges Durcheinander im Abwehrverbund der Gastgeber zu hinterlassen. Miri scheint den Zuruf dagegen völlig falsch verstanden zu haben, und beendet die scheinbare "Langeweile" keine Minute nach Wiederanstoß auf ihre Weise mit ihrem zweiten Treffer. Die anschließende Jubelfeier auf dem Spielfeld ist noch nicht ganz verebbt, da entbindet Kapitän Lena… Was nichts anderes besagen will, als dass Lena ihre Kapitänsbinde anlässlich ihrer Auswechslung an Nadine weitergibt. Standesgemäß nimmt sie dabei natürlich gleich die halbe Mannschaft mit. Anne, Büdi und Jojo eskortieren den Kapitän a.D. von Bord, und ab sofort schwingen dafür nun Nina, Julia, Marie und Sophie das Fußballbein im Reitscher Gras. Und das durchaus erfolgreich. Nach kurzer Anlaufphase bricht zunächst Sophie auf rechts durch, packt ihr rechtes Goldfüßchen aus – und das Ding sitzt ! Erstes Tor für Sophie in der Landesliga, und die Schar der Gratulanten nach diesem Treffer ist beträchtlich. Die Szene gefällt aber nicht jedem; Vanessa Rose klopft kurz darauf Miri auf's Bein und handelt sich dafür den gelben Karton vom souverän leitenden Schiedsrichter Julian Dorsch ein. Anschließend landet der Ball links vorn bei Marie, und die kann nur noch mehr entgeistert als erfreut ihrem eigenen Schuss nachsehen, wie er in Maschen des Reitscher Tores verschwindet. Freude überall, vor allem in der Abwehr der Gäste. Doch das schnelle Umschalten vom Freuen zum Verteidigen klappt nur mäßig gut. Ein Missverständnis - und schon ist Vanessa Rose erneut zur Stelle und erzielt ihren zweiten Treffer. Ein Novum für die Vilspanther, denn mehr als einen Gegentreffer gab's in dieser Saison noch nie. Kurzer Ärger, und weiter geht's mit Anstoß. Miri ist zur Abwechslung und offensichtlich der besseren Aussicht wegen mal wieder auf (ganz)  rechts außen unterwegs. Von der Seitenlinie und aus relativ spitzem Winkel schlägt sie den Ball Richtung Tor… nein, nicht ganz… sondern ins Tor ! Denn der Ball schlägt genau in der oberen langen Torecke im Reitscher Gehäuse ein – keine Chance für die noch blutjunge Torhüterin der Oberfranken. Ein Wahnsinnstor !!! Des dritte Treffer von Miri an diesem Tag, und das fünfte Tor seit dem Wiederanpfiff. Der übrigens gerade mal zehn Minuten her ist… Immer mehr dreht nun Nadine auf, offensichtlich beflügelt von Lena's Kapitänsbinde. Dann ein Pfiff, und der Schiri zeigt auf den weißen Punkt im Strafraum der Gastgeber. Nadine legt sich den Ball zurecht, nimmt Anlauf – und überlässt das Leder Lena D. Ganz offensichtlich eine plötzliche Regieanweisung von außen, denn beide gucken etwas überrascht aus der schwarz-blauen Wäsche. Lena legt sich den Ball zurecht, nimmt Anlauf – und überlässt das Leder der Keeperin aus Reitsch. Sowas - nur ein Schüsschen…  Wer Lenas Schusskraft kennt, der weiß natürlich, dass die Torfrau hier nochmal Glück gehabt hat. Mit
www.Thomas.dt geht's weiter, und die Gäste lassen tatsächlich nicht locker. Miri durchquert wie ein Komet auf Abwegen den Strafraum der Reitscher, wird zu Fall gebracht – und erneut zeigt der Schiri auf den Elfmeterpunkt. Dieses Mal liegt er aber daneben. Ein Foul war es schon, klar; allerdings doch um einiges außerhalb des Strafraums. Nadine schnappt sich wieder den Ball, schießt dieses mal tatsächlich selbst, und hämmert das Leder für die chancenlose Torfrau seitlich an den rechten Pfosten. Chancenlos nicht zuletzt auch deshalb, weil es der Außenpfosten ist und der Ball sich von da aus kurzzeitig vom Spielfeld verabschiedet. Elegant gelöst vom Ersatzkapitän; so bleibt die umstrittene Szene ohne weitere Folgen. Trotzdem lässt es sich Nadine kurz darauf nicht nehmen, den Spielstand in den zweistelligen Bereich zu schrauben und setzt mit ihrem zweiten Treffer zugleich auch den Schlusspunkt unter eine abwechslungs- und torreiche Partie.

Dramatik pur dann unmittelbar nach dem Schlusspfiff, als Trainer Thomas beim Abklatschen nur ganz knapp verfehlt und Büdi eine "scheuert" (was das eine oder andere Familienmitglied nicht unbedingt schlecht findet ;-)  Büdi zögert ganz kurz, und schlägt dann zurück – mit einem engelsgleichem Lachen…



Fazit :

Tja, was soll man da nach so einer Partie jetzt schreiben. Woche für Woche den mahnenden Finger heben nutzt sich irgendwann ja auch mal ab. Und angesichts der professionellen Einstellung der Mannschaft in den letzten Wochen muss es dieses Mal auch ohne gehen. Stattdessen ein dickes Kompliment an das gesamte Team – und natürlich einen Blick voraus auf das Lokalderby am kommenden Wochenende. Dort muss man gegen den Tabellendritten nochmal alles geben. Denn erstmals seit Bestehen der Vilspanther kann man an diesem Tag neben drei Punkten noch etwas ganz anderes gewinnen…

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