2012-10-14 - Vils-Panther - Die Fußballmädchen der JFG Mittlere Vils Kümmersbruck

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2012-10-14

Mannschaften > U17-Juniorinnen > Berichte

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JFG Kümmerbruck  -  SV Reitsch
      6  :  0

Vorhang auf zum fünften Spieltag der Landesliga Nord und der Begegnung JFG Kümmersbruck vs SV Reitsch. Reichlich kühl ist es noch an diesem Vormittag auf dem Sportplatzgelände des TSV Theuern. Doch davon sollten die Mädels auf dem Spielfeld eigentlich nichts spüren dürfen, da sie doch angesichts der heute anstehenden Aufgabe innerlich in hellen Flammen stehen müssten. Und genau das – nämlich die innere Einstellung - dürfte nicht nur heute, sondern auch in den nächsten Partien ein ganz wichtiger Punkt werden. Denn von der Theorie und der Tabelle her gesehen hat man in der Hinrunde bereits gegen die „ganz schweren" Gegner gespielt – und war bisher auch immer siegreich. Doch wohin solche Überlegungen führen, hat man in der letzten Saison gesehen, als man die entscheidenden Punkte ausgerechnet gegen die „leichteren" Mannschaften eingebüßt hat. Mal sehen, ob die Mädels in dieser Beziehung dazugelernt haben…

Der SV Reitsch geht mit einem beeindruckenden Torverhältnis in diese Begegnung. Mit 18 erzielten Toren haben die Damen aus Oberfranken bereits mehr Treffer erzielt als beispielweise die Vilspanther, und nur der SV Weinberg war bis dato in dieser Hinsicht noch erfolgreicher. Schwer vorstellbar also, dass es den Gästen am nötigen Selbstbewusstsein fehlen wird. Auf der anderen Seite ist da natürlich aber auch noch Torfrau Steffi, die in dieser Partie unbedingt ihre makellose weiße Weste behalten will und dabei fest auf ihre Vorderleute rund um Kapitän Lena vertraut.

Kaum dass das Spiel beginnt, schieben sich einige Wolken vor die Sonne. Was denn, das interessiert eigentlich niemanden ? Stimmt nicht ganz, denn die Trikotfarben beider Mannschaften (dunkelblau bzw schwarz) sind nun zunehmend schwerer voneinander zu unterscheiden. Trotzdem läuft jetzt bereits die Begegnung, und gleich beim ersten Angriff der Vilspanther stellt man fest, dass der Betreuer der Reitscher ein echter Sportsmann ist. „Miri, Miri" feuert er tatsächlich den Linksaußen der Vilspanther an, die sich über ihren neuen größten Fan natürlich riesig freut. Doch spätestens beim nächsten Angriff wachsen bei Miri angesichts der vehementen und nicht nachlassenden Unterstützung von der Seitenlinie zusehends Zweifel ob der Aufrichtigkeit der Sympathiebekundungen aus Oberfranken. Und tatsächlich – gemeint ist  nicht die Miri aus der Oberpfalz, sondern die Miri aus Reitsch, die hier und heute ausgerechnet auf ihre Namenskollegin aufpassen soll. Naja, schade eigentlich… Zurück zum Spiel. Nach den ersten ein, zwei Angriffen der Platzherren zeigen die Reitscher Mädchen, dass sie - wie schon befürchtet - keineswegs unter Minderwertigkeitskomplexen leiden. Ganz im Gegenteil beginnen Sie damit, die Vilspanther zunehmend unter Druck zu setzen. Dann eine Ecke, und Steffi kann gerade noch rechtzeitig abtauchen, um den drohenden Einschlag aus nächster Nähe zu verhindern. Eindeutig ein Wirkungstreffer, den die Gäste da gelandet haben, denn die nächsten Minuten sehen eine ganze Serie von Eckbällen und gefährlichen Freistößen auf das Tor der Vilspanther. Erst nach einer Viertelstunde können diese sich wieder etwas befreien, als Nadine zu einem verdeckten Linksschuss ansetzt, den die Torfrau der Gäste gerade noch so eben erwischt. In der Folge stellt sich auf dem Spielfeld in etwa ein Gleichgewicht ein, mit allenfalls leichten Vorteilen für die Platzherren. In der 27. Minute dann zur Abwechslung mal eine Ecke für die Vilspanther. Miri bringt das Ding in den Sechzehner, Eva steigt hoch – und köpft das Spielgerät technisch einwandfrei und unerreichbar für die vergeblich fliegende Torfrau in die Maschen. 1:0 für die JFG, was zu diesem Zeitpunkt aufgrund der Spielanteile nicht unbedingt zu erwarten war. Die erfolgreichen Mädels traben glücklich in der vorgeschriebenen Gratulationstraube zurück in die eigene Hälfte. Der Schiri pfeift, die immer noch leicht frustrierten Mädels aus Reitsch verpassen dem Ball einen Tritt, und eins-zwei-drei befindet sich dieser wieder bei der Mannschaft aus der Oberpfalz. Dann geht’s flott, Nadine kommt frei zum Schuss, zieht ab – und schon steht’s 2:0 ! Womöglich schon die Vorentscheidung, und das praktisch innerhalb einer Minute ! Und schon wieder startet Nadine unwiderstehlich auf rechts außen. Apropos Nadine: wenn man in dieser Partie das Sinnbild eines (Vils-) Panthers auf dem Spielfeld suchen sollte, dann würde man wahrscheinlich zwangsläufig auf Nadine kommen - so zielstrebig, schnell und elegant, wie der Rechtsaußen der Oberpfälzerinnen heute zu Werke geht. Und die nötige Bissigkeit bringt sie auch noch mit. Wahrscheinlich gab‘s heut‘ morgen zum Frühstück schon ein kleines Steak, schön blutig, versteht sich… ;-).  Mit derlei Attributen ausgestattet, saust Nadine also nach rechts, zieht dann nach links in den Strafraum hinein und freut sich am 5,50er stehend über die schöne Aussicht, die man dort eigentlich nur dann so richtig genießen kann, wenn man so wie jetzt ganz alleine vor der Torfrau steht. Dann noch eine kleine Körpertäuschung, und den Ball an der machtlosen weil verladenen Torfrau vorbei in Maschen geschubst, und schon steht’s 3:0. Das dritte Tor innerhalb von fünf Minuten, und auf dem Spielfeld feiern die Kümmersbrucker zusammen mit dem bunten Leder diese Vorentscheidung bis in die Pause hinein.

In der zweiten Halbzeit machen anstelle der Vilspanther jetzt die Club-Mädels weiter – könnte man meinen, als die Hausherren auf einmal in Rot/Schwarz das Spielfeld betreten. Irgendwie werden da Erinnerungen an die letzte Saison wach. Aber trotzdem natürlich die richtige Entscheidung von Schiri Matthias Kraus, der den Trikotwechsel angeregt hat. Und schließlich muss der Mann ja auch an die vielen tausend Zuschauer zuhause an ihren Schwarz/Weiß-Fernsehgeräten denken… Zehn Minuten sind in dieser zweiten Halbzeit bereits gespielt, als die schnelle Stürmerin der Gäste auf einmal frei durch ist. Oje oje, das sieht gar nicht gut aus ! Steffi, immer noch ihre „Nullnummer" im Kopf, stürzt verzweifelt heraus – und stürzt ins Leere, weil die gemeine Angreiferin den Ball einfach und gekonnt knapp außerhalb der Reichweite der Kümmersbrucker Torfrau an dieser vorbeilegt. Das war’s dann. Das Tor ist leer, und die Reitscher Stürmerin schiebt den Ball in die Maschen. Glauben die Zuschauer, und glaubt vor allem auch die gesamt Abwehr der Vilspanther, die diese Szene gebannt vom Sechzehner aus verfolgt. Doch plötzlich springt der Torpfosten einen Meter nach vorne… nein, nein so war es natürlich nicht. Aber aus irgendeinem Grund bringt die bis dahin klasse agierende Reitscher Spielerin den Ball nicht im Tor unter. Schießt auf der anderen Seite aber auch nicht daneben. Sondern trifft tatsächlich genau den Pfosten. Von dort prallt der Ball zurück ins Spielfeld, woraufhin sich Steffi und die angesichts der eigenen Schussleistung entsetzte Angreiferin ein kleines, aber spannendes Sprintduell liefern, das letztendlich die Torfrau der Vilspanther für sich entscheidet. Um dann anschließend lautstark ihre zu Salzsäulen erstarrten Vorderleute zu beschimpfen – ein absolutes Novum ! Und natürlich ebenso verständlich wie berechtigt, denn wie heißt es immer so schön: „Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist"; dieses Mal ging das gerade nochmal gut. Nach dieser Szene vergehen weitere fünf Minuten, als Miri zu einer missratenen Flanke/zu einem genialen Torschuss ansetzt. Sagen wir mal so: wer Miri kennt, wird hier wahrscheinlich eher auf letzteres tippen. Auf alle Fälle schlägt das runde Leder von links her kommend genau am rechten Torpfosten ein und beschließt spontan, beim Zurückprallen die Torlinie zu überqueren. Also wirklich, irgendjemand muss in Zukunft mal mitfilmen, damit wir solche Tore auch beim Bayern-Treffer des BFV einreichen können… 4:0 steht’s jetzt. Kurz nach der Halbzeit hat Trainer Thomas wieder einmal seine komplette Auswechselbank ins Rennen geworfen. Jojo, Julia, Theresa und Lena D. beackern jetzt das Spielfeld und den Gegner, während  Alex, Kerstin, Natalie und Nina sich um die noch verbliebenen Obstvorräte der Vilspanther kümmern. Erster Einsatz in der Landesliga also heute für Julia, und es vergeht keine Viertelstunde, als Nadine ihr den Ball mustergültig auflegt. Könnte man sagen. Eigentlich ist es eher so, dass Nadine das Spielgerät so kraftvoll gegen die abwehrbereiten Hände der Reitscher Torfrau donnert, dass diese den Ball nur noch abklatschen kann. Exakt vor die Füße von Julia übrigens, die genau da steht, wo ein Mittelstürmer in solchen Situationen stehen muss und die deshalb auch keinerlei Mühe hat, den fünften Treffer für die Gastgeber zu erzielen. Deren Dominanz nimmt in der zweiten Halbzeit von Minute zu Minute zu, und die Gäste beschränken sich jetzt zusehends auf Schadensbegrenzung. Was beinahe auch klappt - bis Panther-Nadine kurz vor Schluss erneut zubeißt und mit ihrem dritten Treffer an diesem Tag das 6:0-Endergebnis besiegelt.


Gratulation an Mannschaft und Trainerstab zu diesem fünften Sieg in Folge. Denn die Einstellung vor und während des Spiels hat gestimmt, und das war auch gut so. Denn eines hat diese Partie auch gezeigt: Es wird keine schwachen Gegner in dieser Landesliga-Saison geben. Wenn man es aber schafft, immer wieder aufs Neue hochmotiviert in die nächste Partie zu gehen, könnte am Ende der ganz große Wurf gelingen. Doch sind erst fünf Spieltage gespielt, und dreizehn stehen noch aus. Bisher hat man sich also allenfalls eine gute Ausgangslage verschafft – nicht mehr, aber auch nicht weniger.

 
 

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