2013-04-28 - Vils-Panther - Die Fußballmädchen der JFG Mittlere Vils Kümmersbruck

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2013-04-28

Mannschaften > U17-Juniorinnen > Berichte

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JFG Kümmersbruck  -  JFG Steigerwald

  3  :  0

Noch sechs Spieltage sind in der Landesliga Nord zu absolvieren, und noch immer haben die Vilspanther acht Punkte Vorsprung auf Verfolger SV 67 Weinberg. Heute steht das Heimspiel gegen die JFG Steigerwald auf dem Programm, und angesichts des Hinspiels ist es sicherlich nicht verkehrt für die einheimischen Fans, zusätzlich noch ein Fläschchen Baldrian für das Nervenkostüm in die Marschverpflegung zu packen. Denn knapp ging's damals zu; der 2:0 Sieg war zwar nicht ganz unverdient, wurde aber erst in der Schlussviertelstunde erzielt, als man sich eigentlich schon mit einem Unentschieden abzufinden begann. Gut in Erinnerung geblieben ist die starke Abwehrarbeit der Steigerwälder, die aber in diesem Jahr schwer vom Verletzungspech gezeichnet sind. Gerade mal noch eine einzige Auswechselspielerin sitzt noch auf der etwas verwaist wirkenden Auswechselbank. Aber auch die Vilspanther gehen nicht ganz sorgenfrei in die Partei, denn vor der Partie muss Torfrau Steffi noch flugs mit Tape zusammengeklebt werden, damit ihr geprelltes Handgelenk zumindest einen moralischen Rückhalt bekommt. Ein niederträchtiger Hexenschuss hat sich zudem ausgerechnet dieses Wochenende ausgesucht, um zeitgleich Ersatzkeeperin Constanze außer Gefecht zu setzen.

Wie auch immer - einen Punktverlust wollen die Kümmersbrucker Mädels sich heute auf gar keinen Fall leisten. Pünktlich auf die Minute erfolgt der Anpfiff durch Schiedsrichter Johannes Ziegler, und der Ball rollt zügig über den froschgrünen Rasen. Der sieht nicht nur farblich genauso aus wie besagtes Amphibium, sondern ist in der Anfangsphase mindestens ebenso glitschig. Einige Spielerinnen zeigen deshalb immer wieder mehr oder weniger unfreiwillig, dass die Ballettstunden von einst doch nicht alle umsonst waren. Die Hausherren legen im Stile eines selbstbewussten Tabellenführers los und bauen von der ersten Minute an Druck auf, während die Gäste zeitgleich eine durchaus durchdacht wirkende Verteidigungsstellung beziehen. Schnell verlagert sich das Spiel in die Hälfte der Oberfranken, und prompt kommen die Gastgeber in den ersten fünf Minuten zu zwei guten Chancen über Nadine. Ein verheißungsvoller Auftakt also, und die Steigerwälder versuchen daraufhin verstärkt, etwas Entlastung zu schaffen. Allerdings nur bis zehn Meter in die Hälfte der Oberpfälzer hinein, danach ist zunächst einmal Schluss. Allzu forsche Angreiferinnen werden dabei immer wieder eigenhändig bzw -mündig vom Gästecoach zurück in die eigene Hälfte beordert. Nun haben die Mädels von der Vils ja in dieser Saison schon einige Spiele nach diesem Strickmuster erlebt und haben in dieser Beziehung auch hier  um einiges dazugelernt. Breit angelegt sind die Angriffe, die jetzt in die Hälfte der Gäste schwappen. Praktisch alle Spielerinnen sind in Bewegung, und die dabei entstehenden Freiräume werden meist konsequent genutzt. An diesem Tag vor allem durch Laura, die ausgerechnet in der Feldmitte immer wieder mal Räume vorfindet, in die man mit Leichtigkeit einen Sattelschlepper nebst Anhänger stellen könnte. So auch in der 14 Minute : Laura marschiert, marschiert, marschiert, spielt im richtigen Moment auf Nadine auf rechts außen, Nadine nimmt den Ball mustergültig an, geht nach innen, zieht ab - und nagelt den Ball an den Pfosten. Puh – das wär's beinah gewesen. Doch weiter geht's. Jetzt ist Kapitän Lena dran, die den (bis dahin) weitgehend sorgenfreien Tag in der Abwehr immer wieder für hübsch anzusehende Ausflüge Richtung Gästetor nutzt. Und Lena will das Leder unbedingt in den gegnerischen Kasten hauen – dass sieht man ! Das sieht vor allem aber auch eine in Höhe des Sechzehners postierte Verteidigerin, die sich noch in Lena's Schuss wirft. Wunderschön anzusehen segelt der Ball daraufhin gen Himmel, bis er schließlich – streng den Newton'schen Gesetzen folgend  - wieder von der Schwerkraft eingefangen und in Richtung Erde gezwungen wird. Schnell wird ersichtlich, dass er am Ende seiner Flugbahn wohl hinter der vor ihrem Tor stehenden Keeperin in dem eigens für diesen Zweck gespannten Tornetz landen wird. Doch da reißt die Torfrau im Zurücklaufen den Arm nach oben und schubst das torwillige Spielgerät mit letzter Anstrengung gerade noch über die Querlatte. Eine Wahnsinns-Parade, dass muss man neidlos anerkennen. Als Fan der Vilspanther beginnt man nichtsdestotrotz ein wenig zu schmollen. Wie ist das denn ? Betrachten die gegnerischen Torhüterinnen neuerdings den Ausflug an die Vils als Aufbaukurs für ihr Selbstbewusstsein ? Quasi als ein persönliches Trainingslager für herausragende Leistungen ? Wahrscheinlich gibt's das Ganze sogar schon im Internet zu buchen… Und gerade die oberfränkischen Vertreter der Torwart- Zunft scheinen den Aufenthalt in Theuern ganz besonders zu genießen. Die Zuschauer applaudieren artig angesichts der starken Parade,  währenddessen die an diesem Tag stark spielende Nadine den Entschluss fasst, der Keeperin der Gäste bei nächster Gelegenheit keine Chance mehr zu lassen. Vier Minuten später ist es dann soweit: Nadine zieht mit dem linken Fuß ab, der wunderbare Schuss segelt über die sich vergeblich reckende Torfrau hinweg – und klatscht an die Unterkante der Latte und von dort aus zurück ins Feld. Mit ihrem süßsauren Lächeln könnte Nadine jetzt gläserweise Essiggurken einlegen, doch Aufgeben tut sie deswegen noch lange nicht. Keine fünf Minuten später legt sie den Ball als Schlusspunkt einer feinen Ballstafette von rechts außen auf für die mitgelaufene Eva, die diese Chance eiskalt nutzt. 1:0 in der 20. Minute, und sofort entspannen sich viele der 60 Gesichter rund um den Platz. Aber nur diese – denn auf dem Platz geht's mit gleicher Schlagzahl weiter. Nadine zum Beispiel hat ja noch eine Rechnung offen. Über Lena D., die heute ebenfalls ein gutes Spiel macht, kommt der Ball nach einer superschnellen Kombination über den halben Platz in der 27. Minute erneut zu ihr. Aber wieder landet ihr strammer Schuss in den empfangsbereiten Armen der Torhüterin. Keine Zeit, um mit dem Schicksal zu hadern, denn jetzt ist Anne dran. Zentral steuert sie mit dem Ball am Fuß vom Anstoßkreis auf das gegnerische Tor zu. Doch je näher sie dabei dem Ziel ihrer Begierde kommt, desto weiter wird sie dabei nach rechts außen abgedrängt. Fast könnte man meinen, in Tornähe herrsche starker Seitenwind von links. Schließlich endet die Reise mitsamt dem Spielgerät in der Nähe der Eckfahne; nicht ganz das, was Anne eigentlich wollte. Doch der neue Plan ist auch nicht schlecht. Anne legt zurück auf die startbereite Nadine, die sofort Fahrt in Richtung Strafraum aufnimmt. Dort angekommen, feuert sie vehement auf ihre neue Freundin zwischen den Pfosten, die dieses Mal den Ball zwar wieder abwehren, aber trotzdem nur noch abklatschen kann. Das entschärfte Geschoss kullert daraufhin in Höhe des 5,50ers zu Eva. Und die zimmert das Ding von dort mit voller Wucht unter die Latte zum 2:0. Jetzt sieht's wirklich gut aus für den Tabellenführer. Denn zu selten gab's bis dahin gefährliche Angriffsbemühungen der Gäste, als dass man sich nun große Sorgen um eine energische Aufholjagd machen müsste. Kurz vor der Pause versucht's dann noch einmal Anne. Aus 18 Metern staubt sie mit einem sauberen Linksschuss den linken Pfosten ein, als der Ball in dessen unmittelbarer Nachbarschaft genau auf der Linie aufsetzt – leider aber auf der falschen Seite des Aluminiums.
Ab geht's in die Pause, und Büdi, Leah, Marie, Jojo und Bodie wärmen sich schon mal vorsorglich auf dem Spielfeld auf. Als dann der Schiri mit einem Pfiff die zweite Halbzeit "einläutet", bleiben erwartungsgemäß vier von den fünfen gleich auf dem Platz, während der fünfte hechelnd das Spielfeld verlässt. Genauso übrigens wie  Nadine, Lena D., Lisa-Marie und Kristin, die aber natürlich nicht hechelnd, sondern in gesitteter Art und Weise anmutig auf der Bank Platz nehmen. Unterdessen läuft das Spiel nach dem gleichen Muster wie in der ersten Halbzeit weiter. Die Vilspanther machen zwar jetzt nicht mehr ganz so viel Druck, sind aber nach wie vor die tonangebende Mannschaft. Tolle Leistung aber auch der Gäste, die trotz des Rückstandes nicht nachlassen und bis zum Ende der Partie unverdrossen weiterkämpfen. Erwähnenswert in dieser zweiten Halbzeit ist aber allemal ein sehenswerter Spielzug in der 61. Minute. Wieder einmal ist es Laura, die wie am Schnürchen gezogen in Richtung Tor marschiert. Weiter, immer weiter, und sogar noch ein Stückchen weiter. Bis sie exakt im richtigen Augenblick den Ball auf die auf links außen startende Miri spielt. Ein absolut präzises Zuspiel, da passt kein Grashalm mehr zwischen den sich vergeblich reckenden Fuß der Verteidigerin und das runde Leder, welches unbeschadet bei Miri landet. Miri nimmt das Ding in vollem Lauf an, beschleunigt auf geschätzte 300 km/h und passt dann mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks nach innen auf die bereits am 5,50er wartende Johanna. Die fackelt nicht lange und schiebt den Ball durch die schmale Lücke zwischen Torfrau und dem rechten Pfosten in die Maschen. 3:0 ! Es ist sozusagen die Nachricht des Tages : JOJO IS BACK ! Danach noch einige weitere gute Chancen, doch ein Tor will nicht mehr fallen. Zum Spielende hin lässt die Konzentration der Vilspanther etwas nach. Prompt erzielen die nicht locker lassenden Gäste eine ganze Serie von Eckbällen, ohne dabei jedoch etwas Zählbares herausholen zu können. Und zwei Minuten vor Spielende ist es dann (fast schon erwartungsgemäß) wieder mal soweit: wie in fast allen Spielen dieser Saison, in denen der Tabellenführer die Partie eigentlich schon entschieden hat, "spendiert" er auch heute seinem Gegner wieder die eine große Chance zum Anschlusstreffer. Auch dieses Mal durchbricht dabei wieder eine einzelne Angreiferin mitsamt dem Spielgerät die Verteidigungslinien der Vilspanther und steuert damit auf deren Tor zu. Torfrau Steffi sieht das Unheil kommen, rückt nochmal kurz ihr Tape ums Handgelenk zurecht, geht in die Torwart-Ausgangsstellung Nr. 23 – und macht sich dann ganz lang, als der Schuss der Angreiferin in Richtung der linken unteren Torecke abgefeuert wird. Die Kümmersbrucker Torfrau kriegt tatsächlich noch die Hand an den Ball, und der rollt daraufhin beleidigt und mit deutlich vermindertem Tempo knapp am Tor vorbei. Die Szene sorgt bei der Heimmannschaft offensichtlich nochmal für einen Adrenalinschub, denn praktisch im Gegenzug ist es dann Lea, die mit links abzieht, doch die Torfrau auf dieser Seite des Spielfeldes reagiert ebenso prächtig wie ihr Gegenüber und kann auch noch diesen letzten Torschuss des Tages entschärfen.


Fazit :  

Natürlich ist es nicht leicht für eine Mannschaft, sich Woche für Woche auf's neue zu konzentrieren und dann jedes Mal mit vollem Einsatz ein Spiel zu bestreiten. Trotzdem gelang es den Spielerinnen auch an diesem Tag wieder, sich zu motivieren und in fast schon professioneller Art und Weise in diese Begegnung zu gehen. Wer gesehen hat, wie diszipliniert und kämpferisch die Gäste an diesem Tag auftraten weiß, dass das auch dringend erforderlich war. Diese Konstanz in Sachen "Einstellung" ist in dieser Saison einer der Schlüssel zum Erfolg und nicht zuletzt auch ein großer Verdienst des Trainerteams. Doch auch die Mädels haben dazugelernt und wissen auch, dass im Fußball praktisch alles möglich ist. Und auch wenn sich acht Punkte Vorsprung nach einem sicheren Polster anhören, sind sie sicherlich gut beraten, nicht eher locker zu lassen, bis die magische Grenze von 45 Punkten erreicht ist…

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