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TV 1880 Nabburg -
Irgendwo an anderer Stelle hatte ich es schon einmal erwähnt: es ist um vieles schwerer, einen Bericht zu verfassen über eine Begegnung, die man verloren hat, als über ein Spiel zu schreiben, das gewonnen werden konnte. Damals konnte ich freilich noch nicht ahnen, dass es sogar noch schlimmer kommen könnte. Zum Beispiel, wenn man über ein Spiel schreiben soll, dass zwar gewonnen werden konnte, dass man aber selbst gar nicht gesehen hat. Praktisch ein Ding der Unmöglichkeit – und deshalb muss der Spielbericht dieses Mal leider entfallen….
... andererseits ... mir fällt da gerade ein Schriftsteller ein, den viele besonders aus der älteren Generation noch sehr gut kennen. Die Rede ist von Karl May, der in zahlreichen seiner Werke den Westen Amerikas (genau -
Nach vielen Recherchen, Interviews, sowie dem hinterhältigem Aushorchen argloser Zuschauer, Spieler, Trainer und Betreuer hier nun also doch noch so eine Art Spielbericht zum Gastspiel der Vilspanther beim TV 1880 Nabburg. Winnetou und Old Shatterhand kommen in dieser Zusammenfassung zwar nicht vor, dafür aber Walpurga und Franz, die so oder so ähnlich das Spiel in Nabburg gesehen haben könnten...
Heut‘ fahr’n wir mit rüber mit den Mädels zum Auswärtsspiel nach Nabburg, der Franz und ich. Endlich mal ein Auswärtsspiel, bei dem das „Spiel" einmal länger dauert als das „Auswärts". Also als diese ewige Autofahrerei. Das ist schön an Nabburg. Kaum bist du ins Auto eingestiegen, da bist du auch schon da. Da kannst du sogar dein Strickzeug daheim lassen. Und überhaupt – Nabburg ist sowieso immer eine Reise wert, find ich. Wegen dem romantischen Weihnachtsmarkt zum Beispiel. Einen Glühwein ham die da.... Aber leider halt nur in der Weihnachtszeit. Oder wegen der Burg, der historischen, da droben auf‘m ihrem Berg – wunderschöne Aussicht ! Und sogar wegen denen ihrem Fußballplatz. Richtig idyllisch schaut des aus, so direkt am Ufer von der Naab. Ich muss dem Franz unbedingt sagen, dass wir das nächste Mal des Grillzeug mitnehmen sollen… Naja, heut ist’s vielleicht a bisserl zu kalt, und außerdem alles so Grau in Grau. Ende Oktober halt, aber wenigstens hat sich der Nebel von heut früh schon verzogen. Spielen können’s also heut‘, die Mädels. Ah, da kommen‘s ja schon. In Blau-
So, los geht’s. Also letztes Mal, da ham wir ja richtig Spaß g’habt bei dem Spiel in Nabburg. Sogar der Franz war damals zufried‘n; danach hat er sich sogar noch a extra Weizen bestellt. Was aber eigentlich nix heißen will beim Franz... Also, viel versteht ich ja net vom Fußball, aber dass uns heut' der Ball viel mehr gehört als den Nabburgern, des seh‘ sogar ich. Aber Tore müsst’s schießen, Mädels, Tore – net immer vorbei oder genau auf die Torfrau ! Fast a Viertelstunde ist jetzt rum, und wieder mal das alte Lied: tausend Chancen und kein Tor. Jetzt vielleicht, die Anne ! Schnurstracks und ganz alleine läuft die da g’rad auf’s Tor zu. Jetzt hat sie sogar noch die Torfrau ausg'spielt -
So, jetzt ist aber Halbzeit. Schnell auf einen Kaffee nach vorne ins Sportheim, weil die Zehen doch a bisserl eingefroren sind. Dagegen haben net einmal die fünf Tore geholfen. Da schau her, der Franz, der ist auch schon da – mit einem Weizen, war ja irgendwie klar… 5:0, mein lieber Schwan. Und davon vier Tore innerhalb von zehn Minuten. Wenn das so weitergeht, langt mein kleiner Zettel zum Mitschreiben gar nimmer aus. Ah, die Mädels traben schon wieder zurück auf den Platz. Komm, Franz, trink aus, es geht weiter !
Nanu, gar keine Wechsel heute ? Das schaut dem Thomas aber gar net ähnlich... Aah, jetzt geht’s los. Genau, die Marie, die Eva und die Nadine machen jetzt Feierabend. Haben sich’s aber auch verdient… Dafür müssen jetzt die Lea, die Sophie und die Anna ran. Also los, Mädels, raus aus der Decke und rein ins Spielfeld. So ist’s recht. Ähh, Thomas ? Thooomas ! Du hast die Büdi vergessen, schau dich halt mal um auf deiner Bank ! So was von vergesslich… Gut, dass ich auch noch da bin. Hätt der doch fast die Büdi vergessen. Aber jetzt steht sie schon draußen auf dem Platz, die Gute. Und die Laura kann sich jetzt auf der Bank in Ruhe mal ihr Bein anschauen. Da hat ihr wohl eine von den Nabburgerinnen was mitgegeben. Überhaupt – ständig gibt’s jetzt auf einmal was von draußen zu meckern. Müssen aber Einheimische sein, die da ständig mit dem Thomas rumdiskutieren, weil die kenn‘ ich net. Wahrscheinlich geht’s wieder um irgend so einen Männerkram, den wir Frauen ja angeblich sowieso net verstehen. Aber kein Wunder, dass der Thomas wegen der ständigen Gaudi von da draußen fast die Büdi vergessen hätt… Die Miri, was dem Thomas seine Tochter ist, die scheint des aber gar net zu interessieren, was der Papa da draußen für einen Terz hat. Sondern haut den Ball heute schon zum zweiten Mal an der Nabburger Torfrau vorbei ins Tor hinein. So, jetzt ham wir den Salat – jetzt brauch ich einen zweiten Zettel, zum Mitschreiben. Mitschreiben tu ich nämlich immer. Und wenn der Franz dann heut‘ abend nach der Tagesschau auf einmal fragt, wer denn in welcher Minute von wo und warum das soundsovielte Tor geschossen hat, dann les‘ ich des g‘schwind auf meiner Zettelwirtschaft nach. Und dann staunt er wieder, der Franz, was sein Weibi für ein tolles Gedächtnis hat… Gut, dass ich mit dem neuen Zettel angefangen hab. Weil inzwischen hat die Jojo auch schon wieder getroffen. 5+1+1 = 7. 7:0 steht‘s also jetzt. Ja, was ist denn jetzt schon wieder los ? Ein Remmidemmi ist das jetzt auf einmal auf dem Platz. Und außenrum erst ! Was ? Rot ? Gelb ? War nix, also gar nix ? Also ich glaub… Moment, immer schön der Reihe nach. Also: die Steffi, was unsere Torfrau ist, die ist da aus ihrem Strafraum raus. Und die Stürmerin von hier ist da irgendwie noch vor ihr an dem Ball dran. Und schießt. Und trifft die Steffi am Arm. Gut, war vielleicht Hand. Wobei, was soll er machen der Arm – abfallen kann er ja auch nicht so schnell… Aber des war letztes Mal bei Dortmund gegen Mänsi in der Championsliga auch so, hat mir der Franz grad erzählt. Aber Rot ? Der Franz meint, kann net sein, weil die Steffi, die war ja gar net letzter Mann. Wobei des jetzt eigentlich auch wieder a Schmarrn ist vom Franz. Weil die Steffi ja eigentlich a Frau ist. Also bald wenigstens. Aber was der Franz wahrscheinlich meint: da waren doch noch ein paar Mädels von uns beim Tor rumgstandn. Mal sehen, was jetzt passiert. Aha – die Steffi, was net unsere Torfrau ist, sondern die Schiri-
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