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Bayerische Hallenmeisterschaft
Ochsenfurt
Es ist der Tag der Bayerischen Meisterschaft der Frauen. Eine tolle Sache für die superjunge Mannschaft aus Theuern, hier und heute mit dabei zu sein. Denn nach dem großen Coup vor zwei Wochen, als man völlig unverhofft in Maxhütte-
Für die Zuschauer gibt es hoch droben unter dem Dach und leider nur auf einer einzigen Seite der Halle eine Tribüne. Das davor angebrachte Stahlgittergeflecht lässt zwar bei älteren Zuschauern kurzzeitig Erinnerungen an Elvis und seinen Jailhouse-
In der Halle nimmt die Stimmung unterdessen spürbar zu. Vor allem, als der "Spätbus" der Vilspanther ebenfalls eintrifft. Spätestens nach den ersten Probeschlägen auf der eigens aus der Oberpfalz herangekarrten Riesentrommel steht fest, dass man an diesem Tag zumindest auf der Tribüne ganz vorne mit dabei sein wird. Die acht Mannschaften absolvieren drunten in der Halle noch die obligatorische Begrüßung und die gut dosierten, weil nicht zu langen Ansprachen. Dann kann der Kampf um die Krone des bayerischen Hallenfußballs beginnen, und im dritten Spiel des Tages geht's dann endlich auch los für die Mädels aus Theuern…
Gegner im Auftaktmatch ist der SV Thenried, seines Zeichens aktueller Fünfter der Bayernliga. Also gerade Mal lächerliche vier Klassen höher spielend als die Vilspanther, was übrigens auch in etwa der Durchschnitt bei diesem Turnier sein dürfte. Welcher Scherzbold die Mannschaft aus Theuern ungeachtet dessen zum "Geheimfavoriten" erkoren hat, lässt sich leider nicht mehr ergründen. Doch immerhin – ganz unbekannt scheint der kleine Kreisligist bei den "Großen" wohl auch nicht mehr zu sein. Und gerade der SV Thenried ist gewarnt. War man doch erst vor kurzem zu Besuch in der Kümmersbrucker Halle und kam dort prompt in der Partie gegen den TSV Theuern über ein Unentschieden nicht hinaus – wenn damals auch nicht in Bestbesetzung. Die Partie beginnt, und nach wenigen Minuten ist jedem klar: das wird eine spannende Angelegenheit. Denn das Spiel wogt hin und her, mit leichten Vorteilen auf Seiten der Vilspanther. Denn die machen von Anfang etwas mehr Druck und haben deshalb durch Anne auch die ersten nennenswerte Chance des Spiels. Nach gut vier Minuten verlieren dann die zu weit aufgerückten Theuerner den Ball in der gegnerischen Hälfte, ein schneller Konter des SV Thenried, der erste Torschuss des Favoriten -
Keine Chance für Torfrau Constanze, die heute anstelle der angeschlagenen Steffi das Tor hütet. Apropos Torfrauen : die haben's offensichtlich derzeit nicht gerade leicht bei den Vilspanthern. Stammtorfrau Steffi an der Hand lädiert und mit schickem weißen Tape zugepflastert, und auch Constanze mit bedenklich wackeligem Gesundheitszustand. Kurzerhand hat Trainer Bernd deshalb sogar auch noch die sichtlich überraschte U17-
Wooow – da ist selbst der Hallensprecher aus Ochsenfurt begeistert ! Verdienter Ausgleich also, und die Erleichterung bei den Mädels ist bis hinauf auf die Tribüne spürbar. Und dort machen sich nun die Fans der Vilspanther immer mehr und lauter bemerkbar; vor allem auch die vielen mitgereisten U17-
. Auch der "Zweier"-
Ein klares Foul, keine Frage. Was eine gelbe Karte nach einer derartig klaren Szene und gerade mal eine Minute vor dem Ende noch bewirken soll, lassen wir vorerst mal dahingestellt, zu diesem Thema später noch mehr. Miri ist sauer, das sieht man. Überlässt dann den Freistoß direkt an der Strafraumgrenze entgegen dem ersten Impuls dann aber trotzdem Anne. Die holt aus, schießt aber nicht, sondern schiebt quer zur loslaufenden Miri. Miri zieht ab – und durch den dichten Abwehrverband der Thenrieder hindurch findet der Ball den Weg ins Netz !
2:1 für die Vilspanther, eine Minute vor Schluss ! Der Vilspanther-
Eine eher lächerliche und eigentlich auch völlig unwichtige Szene, da die Zeit ja ohnehin angehalten wurde. Auf die wir aber trotzdem nochmal zurückkommen werden. Weit weniger lustig dann aber eine Szene aus der allerletzten Sekunde, als Anne den Ball vor dem Seitenaus retten will, dabei grätscht und bei dieser Aktion Bekanntschaft mit dem Knie ihrer Gegenspielerin macht. Höchst überflüssig, das Ganze. Die gelbe Karte sieht dieses Mal die Spielerin aus Thenried, die dafür aber eigentlich am allerwenigsten kann.
Rätselhaft auch, warum es dann anschließend mit Einkick für die Niederbayern weitergeht. Dann ist aber trotzdem Schluss, und die zweite dicke Überraschung des Turniers ist genauso perfekt wie der Start des TSV Theuern in dieses Turnier.
Bleibt nachzutragen, was denn nun die erste Überraschung des Turniers war. Für diese sorgte nämlich ausgerechnet die Mannschaft aus der zweiten Bundesliga, der ETSV Würzburg, der im ersten Spiel deutlich gegen den FC Forstern unterlag. Damit nun schon viel Druck für den Turnierfavoriten, der in seinem zweiten Spiel nun ausgerechnet auf die Oberpfälzer trifft. Die hingegen wagen zum erstmal, ein klein wenig in Richtung des Halbfinales zu schielen. Das wäre ja der absolute Hammer. Und doch – so ganz abwegig scheint der Gedanke nun nicht mehr nicht zu sein. Keiner ahnt zu diesem Zeitpunkt, dass es exakt dieses Spiel sein wird, das den Vilspanthern an diesem Tag zum Verhängnis werden wird. Und zwar weniger durch das Ergebnis als vielmehr durch die Umstände, die dazu führen...
Viele Fehlpässe und ein nervöser Beginn auf beiden Seiten. Die Vilspanther, weil sie vielleicht mehr erreichen könnten als gedacht, und die Würzburger, weil sie auf keinen Fall weniger erreichen dürfen als geplant. Der erste große Aufreger nach zwei Minuten, als Constanze ihren Abwurf genau in die Füße einer Würzburger Angreiferin hinein platziert, doch diese ist davon sichtlich überrascht und lässt die ihr sich bietende Großchance glücklicherweise ungenutzt . Auf der anderen Seite bekommt die in aussichtsreicher Schussposition lauernde Nadja fast den Ball, doch im allerletzten Moment kriegt eine Verteidigerin der Würzburger noch einen Fuß dazwischen und verhindert so den möglichen Führungstreffer des Außenseiters. Und kurz darauf dann die erste Schlüsselszene dieses Spiels, aus Theuerner Sicht wohl sogar des gesamten Turniers. Miri zieht auf links außen auf und davon, geht an ihrer direkten Gegenspielerin vorbei und rauscht Richtung Strafraum. Zielgerichtet kommt -
Als Strafe für diese fast schon brutale Aktion gibt es ? Richtig, gelb ! Was übrigens genau die gleiche Strafe ist wie im Spiel zuvor für das wohl ähnlich brutale Vergehen von Lena beim Ballweglupfen. Oder wie ein nicht regelkonformes Wechseln. Oder sonst irgendeinen Verstoß gegen die Flut von Regeln und Regelchen, die im Futsalregelwerk verankert sind. Trainer und Betreuer wurden zu Beginn der Veranstaltung ja sogar noch eigens darauf hingewiesen : " Bloß keinen Fehler beim Wechseln – sonst gibt's Gelb ! " Schon eine schlimme Sache, so etwas, und absolut verwerflich. Vom rücksichtlosen Grätschen zur Verhinderung von Torchancen unter Inkaufnahme schwerer Verletzungen war da leider nicht die Rede….
Nach dieser Aktion ändert sich das Spiel von Grund auf, denn der ETSV geht deutlich gestärkt aus dieser Episode hervor. Die gelbe Karte ist allenfalls noch interessant für die Buchhaltung, ein Muster ohne Wert sozusagen. Und ist nur wenige Sekunden nach der Blutgrätsche eh schon wieder vergessen. Immerhin halten die Vilspanther in dieser schwierigen Phase tapfer dagegen und halten so das 0:0. Sechs Minuten später ist Miri wenigstens wieder soweit hergestellt, dass sie mit zusammengebissenen Zähnen weitermachen kann. Kaum auf dem Feld, hat auf einmal Anne die ganz große Chance, scheitert aber aus kurzer Distanz an der guten Würzburger Torfrau. Bald darauf folgende Szene: ein weiter Abwurf von Constanze wird kurz hinter der Mittellinie abgefangen. Zwar kommen die Vilspanther nochmal kurz in Ballbesitz, doch dann läuft blitzschnell der Konter über die linke Angriffsseite der Würzburger. Und obwohl Lena und Nadja dort zur Stelle sind, kommt der Querpass nach innen zur zweiten und nun völlig ungedeckten Angreiferin des ETSV. Und die hat aus sechs Metern keinerlei Probleme zum 1:0 zu vollstrecken.
Jetzt wird es eng. Fünf Minuten bleiben den Vilspanthern noch, um das Ergebnis zu korrigieren. Sie probieren‘s. Beinahe schon die Vorentscheidung, als Lisa-
Miri spielt in der Nähe des gegnerischen Strafraums den Ball zurück zu Lisa-
Für Miri ist das Spiel damit vorbei; eine ganze Zeitlang ist noch unklar, ob das nicht sogar für das ganze Turnier gilt. Das Spiel ist damit natürlich gelaufen und plätschert danach dem Ende entgegen. Lena hat noch eine halbwegs gute Chance, und auch Constanze kann sich kurz vor Ende noch einmal im eins gegen eins auszeichnen. Das war’s dann – auf dem Spielfeld. Denn draußen beginnen nun die Diskussionen erst so richtig über das, was das gerade gelaufen ist. Zweimal gezielt die Spielmacherin der Theuerner Mannschaft zusammengetreten, dabei zwei hervorragende Chancen verhindert und dadurch letztendlich das Spiel gewonnen. Und im Gegenzug dafür zweimal ein gelbes Stück Karton gesehen, was jetzt längst schon wieder Geschichte ist. Etwas passt hier überhaupt nicht, und so ist eine gehörige Portion Frust dabei in den Diskussionen auf der Tribüne.
Bleibt noch eine allerletzte Chance auf den Halbfinaleinzug. Eng geht es zu in der Gruppe B, sehr eng sogar. Konnte man zuvor vielleicht noch im Kopf überschlagen, welches Ergebnis reichen würde, so muss man spätestens nach dem Unentschieden des FC Forstern gegen Thenried schon den Rechenschieber bemühen, um noch den Überblick zu behalten. Selbst der fleißige Hallensprecher gerät ins Schwitzen bei der Beschreibung der Ausgangslage vor dem letzten Spiel, die sich vereinfacht ausgedrückt so zusammenfassen lässt: von Platz eins bis vier ist für die Mädels von der Vils noch alles drin. Bei einem Sieg wäre man Gruppenerster, bei einem 1:1 oder einem höheren Unentschieden Zweiter, bei einem 0:0 Dritter und bei einer Niederlage Vierter. Also muss in diesem Spiel unbedingt ein Tor her.
In der Zwischenzeit hat man Miri wieder irgendwie zusammengeklebt, ein Kompliment dafür an Sabrina und die medizinische Abteilung, wenn auch Miri logischerweise gehandicapt in diese Begegnung geht. Auch der Rest der Truppe ist mehr oder weniger einsatzfähig, und so geht’s auf in dieses alles entscheidende Spiel. Trotz all der Brisanz dann kurz nach Beginn Erheiterndes, als Miri einen Einkick ausführen will, es sich in allerletzter Sekunde anders überlegt, den Ball aber trotzdem noch und entgegen ihrem so plötzlich gefassten Entschluss ins Feld hineinkullert. Da liegt er nun, der Ball. Uii, das ist Miri aber sichtlich peinlich. So peinlich sogar, dass sämtliche Gegner wie angenagelt stehen bleiben. Irgendwann ist es schließlich Anne, die sich am schnellsten von der allgemeinen Verblüffung erholt und sich das Leder schnappt. Womit der Einkick dann schließlich doch noch ein erfolgreiches Ende findet...
Leichtes Übergewicht in dieser Begegnung für den FC Forstern, der technisch durchaus beschlagen wirkt und sich auch körperlich in diese Partie einzubringen weiß. Ohne dabei allerdings zu den gleichen und teilweise brutalen Mitteln greifen zu müssen wie der letzte Gegner der Vilspanther. Auch die Forsterner sehen übrigens gleich zu Beginn Gelb. Wegen zu geringem Abstand beim Einkick. Naja… Das Spiel ist lange Zeit ausgeglichen. Lisa- Da war sie, die ganz große Chance zur Führung. Der Adrenalinspiegel steigt allmählich an, beide Mannschaften schenken sich nichts. Und dennoch gibt es in den nächsten Minuten auf beiden Seiten keine weiteren Chancen. Büdi, Lisa-
Bitter für die Vilspanther, wobei sich aber an der Ausgangslage eigentlich nichts geändert hat. Nach wie vor braucht man ein Tor, um ins Halbfinale einzuziehen. Doch die Zeit läuft den Mädels davon, und auch die kurz vor Spielende genommene Auszeit bringt nichts mehr. Mit dem 0:1 gegen den FC Forstern ist damit der Traum vom Halbfinale ausgeträumt.
Nicht nur, das man das Halbfinale denkbar knapp verpasst hat. Nun ist man auch noch Gruppenletzter geworden, punktgleich mit dem ETSV Würzburg. Zwar hat man das bessere Torverhältnis, aber der direkte Vergleich befördert die Vilspanther auf den letzten Platz in dieser unglaublich engen Gruppe. Jetzt ist Trainer Bernd gefragt. Der hat zwar keine Couch dabei, ist aber trotzdem ein guter Psychologe und baut die Mannschaft vor dem letzten Spiel noch einmal auf. Denn nach dem bisher wirklich tollen Auftritt noch Letzter werden – das wäre schon ein Unding. Doch wie schnell sieht: die Mädels haben das unglückliche Aus prima weggesteckt. Und zeigen von Beginn an, wer hier die Hosen an hat. Miri erzielt früh das 1:0, doch das 2:0 will tortz der deutlichen Überlegenheit einfach nicht fallen. Nur gut, das Torfrau Steffi, die es in dieser Partie nun doch noch probiert, einige gar nicht so harmlose Dinger entschärfen kann. Doch trotzdem hat die Mannschaft in dieser Partie fast schon wieder richtig Spaß. Und so muss das auch sein. Schließlich schaukelt man das Spiel mit 1:0 nach Hause und beendet so das Turnier mit einem siebten Platz.
Am Ende des Tages verteidigt dann der FFC Hof erfolgreich seinen Titel. Ganz sicher nicht unverdient, denn das Team aus Oberfranken wirkte über den ganzen Tag hinweg gesehen einfach als die ausgeglichenste und kompletteste Mannschaft. Und dennoch braucht der Titelverteidiger im Finale erst ein Sechsmeterschieße, um den großen Pokal erneut in Empfang nehmen zu können. Was durchaus ermutigend für die Vilspanther, denn so ganz weit weg scheint sie nun auch wieder nicht zu sein, die Spitze im bayerischen Hallenfußball. Bei der Siegerehrung gab’s dann neben dem Pokal für den FFC Hof und Medaillen für die drei bestplatzierten Teams neben vielen warmen Worten auch noch ein Schweißband mit EON-
Fazit
Wirklich ganz hervorragend, was die Mannschaft da an diesem Tag geleistet hat. 2 Spiele gewonnen, zwei Spiele verloren, soweit die nackten Zahlen. Und schade natürlich, dass unter dem Strich dann am Ende doch nur ein siebter Platz herauskam, denn es fehlte wirklich nur ganz ganz wenig, um noch viel weiter vorne zu landen. Von Platz zwei bis Platz sieben wäre an diesem Tag wohl wirklich alles möglich gewesen.
Dies ist nun wohl auch die richtige Stelle, um Kritik zu üben: denn was den Vilspanthern an diesem Tag letztendlich zum Verhängnis wurde, ist das mit Sicherheit so nicht gedachte Regelwerk. Eine gelbe Karte bei einer Spiel-
Trotzdem: sie war ein Highlight, diese Bayerische Meisterschaft. Was nicht zuletzt auch an der reibungslosen Organisation durch den BFV und den äußerst gastfreundlichen Veranstaltern vor Ort lag. Vielen Dank deshalb an alle, die hierbei (auch im Hintergrund) mitgewirkt haben.
Zu guter Letzt noch ein kleiner Tipp am Rande: es ist wichtig und auch richtig gut, dass der BFV in EON einen langjährigen und verlässlichen Partner gefunden hat, der sich auch in Sachen Jugend-
Ach ja, noch was: vielen Dank an Felix, unseren Kameramann von Vilspanther-
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