2014-10-12 - Vils-Panther - Die Fußballmädchen der JFG Mittlere Vils Kümmersbruck

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 FC Schwarzenfeld  -  TSV Theuern

         0 : 6

Tja, was soll man denn nur über dieses Spiel schreiben ?  Schwierig , schwierig…

Vielleicht beginnen wir einfach mal mit den Fakten: Es ist das Spiel des Tabellenführers aus Theuern beim Tabellendritten in Schwarzenfeld. Das Spitzenspiel des sechsten Spieltages also, das dem Anlass entsprechend in der hübsch anzusehenden Suntec-Arena im Schwarzenfelder Sportpark vor ca. fünfzig Zuschauern stattfindet. Damit sind die Zuschauer eindeutig in der Überzahl, denn auf der Bank der Vilspanther sieht's duster aus an diesem Tag. Conna muss nach dem Warmmachen passen, Steffi ist im Tor, und Miri M. streift sich statt eines Torwarttrikots die Klamotten einer Feldspielerin über. Trotzdem geht der Tabellenführer früh in Führung, und nach fünf Minuten ist das Spiel eigentlich fast schon entschieden. Am Ende des Spiels steht dann schließlich ein standesgemäßes 6:0. Soweit also die Fakten.

Als nächstes könnte man vielleicht ein wenig darüber erzählen, was die Zuschauer bei diesem Spiel so alles zu sehen bekommen. Da wären auf der einen Seite zum Beispiel die Gastgeber, die sich vom Anstoß weg in ihrer Hälfte und manchmal sogar im Sechzehner ähnlich vehement verschanzen wie einst die Trojaner vor den herannahenden griechischen Heerscharen. Dabei scheuen die Platzherren auch nicht davor zurück, die örtlichen Gegebenheiten tatkräftig auszunutzen. Wie heißt es doch so schön: Im Krieg und in der Liebe (und offensichtlich auch im Fußball) ist alles erlaubt. Denn die Bälle, die von der Schwarzenfelder Betonabwehr immer wieder und mit zunehmender Begeisterung ins Aus geschlagen werden, freuen sich sehr über das weitläufige Gelände rings um das Spielfeld, überqueren immer wieder mal die den Platz umschließende Tartanbahn und kommen zumeist irgendwo weit abseits des Geschehens zu liegen. Mit Krieg oder Liebe hat das alles natürlich nichts zu tun; unter dem Strich stehen schlicht und ergreifend permanente und langw(eilige)ierige Spielunterbrechungen. Schön ist das alles nicht, Spielfluss sieht anders aus…
Auf der anderen Seite dann die Vilspanther, die vom Anstoß weg das Spiel bestimmen und dabei eine Ballbesitz-Quote zu verzeichnen haben, die selbst die lederbehosten Fußballprofis aus München blass aussehen lässt. Doch das alleine macht, wie man schon aus der Bundesliga weiß, noch nicht unbedingt ein attraktives Spiel aus. Und nach den zwei schnellen Treffern zu Spielbeginn tun sich die Gäste zunehmend schwerer, die immer enger werdenden Räume zu durchqueren. Und eigentlich müssen sie das auch gar nicht, wenn es hier um Punkte im Rahmen der Bezirksliga gehen soll. Schließlich müssten die Gastgeber angesichts des Rückstands nun ihrerseits etwas mehr Initiative zeigen, sollten sie überhaupt an etwas Zählbarem interessiert sein. Sind sie aber ganz offensichtlich nicht. Und so plätschert die Begegnung über einen Großteil der Spielzeit relativ unaufgeregt und garniert mit unsäglich langen Spielunterbrechungen vor sich hin.

Kommen wir nun aber zum Besten, was die Begegnung an diesem Tag zu bieten hat: nämlich den Toren ! Sechs Stück gab's ja bekanntermaßen davon an diesem Tag, und man muss den Spielerinnen angesichts des eher tristen Spielverlaufs wirklich dafür dankbar sein, dass sie an diesem Tag ihre Treffer so wunderschön verpackt haben. Mit Schleifchen sozusagen.

Nehmen wir zum Beispiel das 1:0. Steffi setzt sich gut auf rechts außen durch, legt ab auf die mitgelaufene Natalie. Und die zieht aus gut fünfundzwanzig Metern ab und trifft den Ball ideal. Denn der passt genau über die Schwarzenfelder Torfrau und genau unter die Schwarzenfelder Torlatte.  Müßig darüber zu diskutieren, ob Natalie das wirklich so wollte. Dafür ist dieser Treffer einfach zu schön. Wir sagen: ja, wollte sie !

Keine zwei Minuten später schafft es Nina, diesen tollen Treffer womöglich noch zu toppen. Aus knapp dreißig Meter feuert das Mädel aus dem linken Halbfeld einen echten Hammer ab. Der Ball zischt wie ein Strich an Freund und Feind vorbei und knallt gegen den vom Schützen aus gesehen rechten Innenpfosten, durchquert danach das Tor in seiner ganzen Breite und vergisst dabei auch nicht, artig die weißgezogene Linie zu überschreiten. Haargenau für solche Treffer wurde übrigens die Zeitlupe erfunden. Doch wo ist es denn, das dumme Ding, wenn man es mal braucht…

Zur Abwechslung gibt's danach dann was zum Schmunzeln: Miri zieht den Ball von links außen auf's Tor, jedoch zu nah und direkt auf die Torfrau . Diese lässt klatschen, und dann bleibt das Leder einfach einige Meter neben dem rechten Pfosten mitten auf der Torauslinie liegen. Da liegt es nun, und keiner, aber wirklich keiner, kümmert sich mehr drum. Abgesehen von den Zuschauern, die aufgeregt auf ihren Plastikschalen auf- und abzuhüpfen beginnen und mit dem Finger auf das brachliegende Spielgerät zeigen. Nadine zieht daraus als erste die richtigen Schlüsse, eilt zur Linie, schnappt sich das Bällchen, steuert das Tor an und schiebt es dann auch noch neben der wieder zum Leben erwachten Torfrau ins kurze Toreck ein zum 3:0. Ist schon ein Schelm, diese Nadine…

Als nächstes bekommt Anne bei der Durchquerung des Strafraums ein Bein angeboten. Anne greift begeistert zu, fällt und verwandelt den absolut berechtigten Elfer ebenso cool wie platziert.

Dann wieder Nina, die den Ball wohl eigentlich von links außen zurücklegen will. Geht aber nicht, da sich eine Abwehrspielerin aus Schwarzenfeld dazwischenwirft und den Ball höchst selbst in den eigenen Maschen versenkt. Sicherlich nicht schön für die betroffenen Akteurin, aber wer sagt denn, das das Leben immer ein Zuckerschlecken ist…

Als Schlusspunkt gibt's dann noch ein Zuckerl aus der Abteilung "Mein Freund, der Freistoß". Im Hinblick auf die Zukunft wollen wir hier aus taktischen Gründen auf eine Beschreibung der Variante verzichten. Hübsch anzusehen aber war sie allemal, und zudem eine prima Gelegenheit für Nadine, sich erneut in die Torschützenliste einzutragen.


Was bleibt denn nun am Ende unter dem Strich ? Ganz sicherlich eine alles andere als attraktive Partie. Doch zu so was gehören schließlich auch immer zwei Mannschaften. Sicherlich: auch bei den Gästen lief an diesem Tag nicht alles rund. Doch was die Mädels tatsächlich draufhaben, hat man ja schließlich erst vor ein paar Tagen gegen die Greuther aus Fürth gesehen. Und ob man das dann immer und überall zeigen kann und muss, bleibt einmal dahingestellt. Zumal unter den oben beschriebenen Umständen.


(Persönliches) Fazit:  

Vielen Dank , Mädels für die wirklich sehenswerten Tore. Und natürlich auch für die zwar bei Weitem nicht so sehenswerten, dafür aber umso wichtigeren drei Punkte ;-)

 

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