2014-05-01 - Vils-Panther - Die Fußballmädchen der JFG Mittlere Vils Kümmersbruck

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Bezirksmeisterschaft

Finale

Einfach Wahnsinn ! Die Vilspanther besiegen im Finale der Oberpfalzmeisterschaft den Bezirksoberligisten TV 1880 Nabburg und holen damit erstmals den Titel eines Bezirksmeisters der Frauen nach Theuern. Nach dem 1:1 nach regulärer Spielzeit setzen sich die Theuerner Mädels am Ende mit 5:2 im Elfmeterschießen durch. Gratulation an die Mannschaft, Trainer und Betreuer zu diesem erneuten riesigen Erfolg.  

Wie immer in den letzten Wochen darf man auch heute wieder sehr gespannt sein, wer denn da nun gegen den TV 1880 Nabburg eigentlich auflaufen wird. Denn eines steht fest : wenn man bei den Theuerner Damen von einer erfolgreichen Saison sprechen will, so gilt das ganz sicherlich nicht in Sachen "Verletzungspech". Ellenlang ist die Verletztenliste, und die Spielersitzungen erinnern mittlerweile eher an ein Treffen von Kriegsveteranen. Alle Krücken, Schienen und Verbände aneinandergereiht würden wohl eine Strecke quer über den Sportplatz und wieder zurück ergeben. Dabei ist es nicht einmal der Fußball alleine, der den Mädels zu schaffen macht. Das Leben an sich ist halt einfach gefährlich. Und die jungen Damen tun das ihrige dazu, daran auch möglichst nichts zu ändern…

So marschieren denn vor rund 160 Zuschauern zwei deutlich unterschiedliche Mannschaften aufs Feld. Der designierte Landesligaaufsteiger aus Nabburg wirkt schon rein optisch als das körperlich robustere und wohl auch an Lebenserfahrung reifere Team. Die Heimmannschaft dagegen versprüht dafür ungeniert den Charme der Jugend, was ja auch kein Wunder ist, da ja auch heute wieder die U17 der Vilspanther einen nicht unerheblichen Anteil am Kader stellt. Schier übermächtig scheint der heutige Gegner zu sein, denn zweimal trafen sie sich schon in dieser Saison, der Kreisligist aus Theuern und der Bezirksoberligist aus Nabburg. Und beide Male gab's deutliche Niederlagen für den Underdog. Und heute ?

Das Spiel beginnt, und nach einigem Abtasten geht's dann mehr und mehr zur Sache. In den Zweikämpfen haben die Gäste aus Nabburg erwartungsgemäß deutlich mehr in Waagschale zu werfen, doch die Youngsters von der Vils nehmen diese Duelle trotzdem an und gehen ihnen nicht aus dem Weg. Dafür haben sie gerade in der ersten Halbzeit in Sachen Kombinationsfußball die Nase vorn, und so erkämpfen sich die Gastgeber allmählich mehr Spielanteile. Eines ist schon nach zehn Minuten klar – keine der beiden Mannschaften wird wohl heute die andere "an die Wand spielen". Hauptsächlich im Mittelfeld wird die Schlacht geschlagen. Wobei "schlagen" mehr und mehr den Kern der Sache trifft. Nicht dass es ein brutales und absolut unfaires Spiel wäre, das nicht. Aber es geht schon beherzt zur Sache, und immer wieder ist das charakteristische Klackern zu hören, wenn mal wieder etwas anderes als das Spielgerät getroffen wurde. Leicht hat es der Schiri nicht an diesem Tag, obwohl er eigentlich stets auf Ballhöhe ist und zudem von zwei Assistenten am Spielfeldrand unterstützt wird. Einige Entscheidungen erregen dann in schöner Abwechslung mal die Fans auf der einen, und dann wieder auf der anderen Seite. "Hochschaukeln", heißt das dann wohl. Dabei kennt man sich ja eigentlich schon seit vielen Jahren, und irgendwie erinnert das Ganze an ein Familientreffen, bei dem der eine Bruder dem anderen erklärt, dass er – und nur er – immer und grundsätzlich recht hat. So ist's dann auch nur eine Frage der Zeit, bis sich die Spielerinnen auf dem Feld zunehmend von der Atmosphäre rings um das Spielfeld anstecken lassen und mächtig Farbe ins Spiel kommt. Rot gibt's an diesem Tag zwar nicht zu sehen, dafür aber eine Menge Gelb. Insgesamt sechsmal zückt der Unparteiische an diesem Tag das bunte Kärtchen, ohne aber dadurch die Gemüter gänzlich beruhigen zu können. Zweimal ergattern die Theuerner den Karton, viermal dürfen sich Nabburger Spielerinnen darüber freuen. Zum ersten Mal in der achtzehnten Minute. Es ist eine der ganz wenigen Szenen, in denen Miri erfolgreich den "Miri-Turbo" zünden kann bevor es etwas auf die Socken gibt. Aus halblinker Position steuert sie auf das Tor zu, überlegt kurz und entschließt sich dann (richtigerweise), es anstelle des möglichen Querpasses direkt zu versuchen. Nabburgs Torfrau Sonja Theierl pariert gut, kann das Leder aber angesichts der nicht unerheblichen Schusskraft von Miri verständlicherweise nicht festhalten. Miri reagiert am Schnellsten und schiebt das im Fünfmeterraum liegende Leder ins Netz. Der Torjubel bleibt den Zuschauern jedoch im Halse stecken, denn bei dieser Aktion wird Miri von einer ihr nacheilenden Gegnerin hart bedrängt, prallt infolgedessengegen den Innenpfosten und muss dann erst mal raus zur Behandlung. Diese Aktion wird mit einer Gelbe Karte honoriert, und danach wird's zusehends hitziger. In dieser Phase sind die Vilspanther am Drücker und versäumen es dann kurz vor der Pause, den Vorsprung auszubauen. Miri zieht ab, doch die Nabburger Torfrau pariert prima. Miri reagiert danach jedoch gedankenschnell und vor allem schneller als die gegnerische Verteidigung, schnappt sich den Ball kurz vor der Torauslinie und legt zurück auf die heranstürmende Anne. Die hat das leere Tor vor sich, in dem in diesem Moment nur noch eine einsame Feldspielerin Wache hält. Das muss es doch sein ! Anne schießt halbhoch in die leere Tormitte  - doch artistisch rettet Nabburgs Torhüterin i.V. mit einer Art Seitfallzieher das 0:1 und hält die Gäste so weiter im Spiel. Dann ist Halbzeit, und die Zuschauer haben bereits jetzt eine Menge Diskussionsbedarf.

Die zweite Halbzeit beginnt. Es ist kein allzu schönes, dafür aber intensives Spiel und obendrein hoch spannend. Die körperliche Überlegenheit der Gäste zeigt immer mehr Wirkung, und allmählich zeigen sich nun bei den Vilspanthern Abnutzungserscheinungen. Und so beginnt sich die Partie immer mehr in Richtung des von Steffi gehüteten Tores zu verschieben. Steffi freut sich – soviel wie heute gab's schon lange nicht mehr für die Theuerner Torfrau zu tun. Doch die ganz dicke Chance will für die Gäste auch nicht herausspringen. Denn die von Lena dirigierte Abwehr macht das richtig gut in dieser entscheidenden Phase, und auch der Rest der Mannschaft versucht den Vorsprung mit allem was sie hat über die Zeit zu bringen. Die Gastgeber sind nun körperlich zusehends am Ende, das sieht man. In der letzten Spielminute der regulären Spielzeit dann ein Zweikampf am Sechzehner. Beide Spielerinnen gehen zum Ball – da plötzlich ein Pfiff ! Unmissverständlich zeigt der Schiedsrichter in Richtung des Theuerner Tores. Eine äußerst harte Entscheidung in dieser Phase, die von den Theuerner Zuschauern auch entsprechend kommentiert wird. Antje Scholz aus Nabburg legt sich den Ball zurecht, schießt an der Mini-Mauer der Gastgeber vorbei in Richtung langes Eck - und was dann kommt, ist ein echter Klassiker. Einer, den alle Torhüter der Welt kennen - und überhaupt nicht lieben. Der Ball donnert an den Pfosten, prallt von dort zurück und trifft die hinterherhechtende Steffi am Rücken. Postwendend ändert das dumme Ding (der Ball, nicht die Steffi) erneut die Richtung und hopst über die Torlinie hinein ins Tornetz. Verständlich, dass sich Steffi jetzt plötzlich überhaupt nicht mehr freut. Ganz im Gegensatz zu den Fanns aus Nabburg, die jetzt völlig aus dem Häuschen sind. Puuuh, ist das hart. Der Ausgleich kurz vor dem Ende, nachdem man eigentlich guten Mutes war, die Zeit über die Runden zu bringen. Der Schiedsrichter scheint an diesem Tag noch was vorzuhaben, denn anstelle der wegen diverser Behandlungen auf dem Spielfeld vermuteten Nachspielzeit von fünf bis sechs Minuten setzt er nur kurz darauf der Partie ein jähes  Ende. Sehr zum (nachvollziehbaren) Unwillen der Gästefans, die sich gute Chancen ausgerechnet hatten, die Angelegenheit in genau dieser Zeit endgültig für sich zu entscheiden. So muss nun also ein Elfmeterschießen dazu herhalten den Bezirksmeister 2014 zu ermitteln. Was sich aber zieht, denn zunächst müssen noch eine ganze Zeitlang Formalitäten geklärt werden. Schließlich dürfen beim Strafstoßfestival nur diejenigen antreten, die am Ende der regulären Spielzeit auch auf dem Feld stand. Miri zum Beispiel ist damit schon mal nicht dabei.

Diese Warterei kann einen schon ganz schön Zermürben. Allen voran natürlich diejenigen Fans, die gerade rechtzeitig zum Spielbeginn vom Pokalhalbfinale der U15-Juniorinnen in Regensburg zurückgekommen sind und dort am Ende ein nervenzerfetzendes Elfmeterschießen mit ansehen durften. Zwar mit einem echten Happy-End, doch die Haare (sofern überhaupt noch vorhanden) von einigen dieser Fans sind nun schon leicht angegraut. Da ist es nur schwer vorhersagbar, ob die Herrschaften im Verlauf eines weiteren Elfmeterduells nicht doch noch vollends ergrauen werden.

Endlich geht's dann doch los, und Anne beginnt. Mein Gott, hat das Mädel denn überhaupt Nerven ? Eiskalt verwandelt sie, als wäre sie beim Büchsenwerfen auf der Kirmes. Und schon sind die Nabburger in Zugzwang. Der erste Schuss der Gäste kommt – und Steffi hält ! Jetzt freut sich die Theuerner Torfrau auf einmal wieder, aber das ist ja wohl klar ! Mit einem Treffer liegen die Vilspanther gleich zu Beginn vorne, und Laura legt sich nun als nächste das Leder zurecht. Laura läuft an – und verwandelt bombensicher. Die nächste Nabburger Schützin muss nun schon treffen, sonst wird's richtig eng. Doch auch dieses Mal wird's nichts – deutlich streicht der Ball über die Latte. Jetzt der Kapitän. Man sieht schon - Lena kann es kaum erwarten, das Spielgerät in die Maschen zu jagen. Kurzer Anlauf – und es steht tatsächlich 4:1. Ganz weit offen steht jetzt das Tor zur Bezirksmeisterschaft für die Theuerner Mädels. Sabrina Schramm verwandelt zwar den nächsten Versuch und verkürzt zum 4:2 für Nabburg, doch wenn Nadja jetzt trifft, ist es vorbei. Nadja läuft an – und trifft !!!! Die Vilspanther packen's – und sind Bezirksmeister 2014. Was für ein Spiel ! Was für ein Jahr ! Und was für eine Mannschaft !



Fazit:


Kein Fazit heute. Nicht nach solch einem Sieg. Und außerdem : was sollte man da auch noch sagen ? Schließlich spricht der Titelgewinn ganz alleine für sich…

Einfach, kurz & bündig :  Glückwunsch, ihr Mädels ! (und natürlich auch dem großen Buben in eurer Mannschaft)

Da beißt die Maus keinen Faden ab: es ist eine wirklich außergewöhnliche Saison, die die Vilspanther da hinlegen. Und das, obwohl man auch in der Vergangenheit nicht gerade erfolgsarme Jahre erlebt hat. Doch in diesem Jahr hatte die Saison kaum begonnen, da gab's auch schon den ersten Titel, und seitdem darf man den Titel eines Kreismeisters im Briefkopf (oder besser:  auf dem T-Shirt) führen. Trotzdem wollte zu diesem Zeitpunkt natürlich noch niemand von einer "guten Saison" sprechen. Das wäre denn auch etwas sehr früh gewesen, gefühlte 40 Wochen vor Saisonende. Dann im Februar der absolute Hammer, als man sich in der Halle völlig unerwartet den Bezirksmeistertitel und damit das Startrecht zur Bayerischen Meisterschaft sichern konnte. Als erster Kreisligist in der Geschichte des BFV, wohlgemerkt. Spätestens ab da war klar – es ist eine gute Saison ! Und jetzt das noch: auch draußen gewinnt man die Bezirksmeisterschaft ! Und darf damit in der kommenden Saison so ganz nebenbei auch noch im Verbandspokal starten. Gut aufgepasst, ihr Regionalligisten – die kleinen Vilspanther haben nachweislich scharfe Zähne und Krallen...  

Damit ist es nun amtlich : es ist nicht nur eine gute oder sehr gute, sondern eine fantastische Saison, die die Mädels da hinlegen. Und das, obwohl das erklärte Saisonziel Nummer Eins noch gar nicht erreicht ist. Gemeint ist damit natürlich die Meisterschaft und der damit verbundene Aufstieg in die Bezirksliga. Aber vielleicht kann man in dieser Angelegenheit ja gleich in den nächsten Tagen den entscheidenden Schritt in die richtige Richtung machen. Und bis dahin kann der verbal eher ungeübte Verfasser dieser Zeilen vielleicht endlich einmal in Erfahrung bringen, wie denn die mögliche Steigerung des bereits erreichten "Triple" zu benennen wäre. "Viertel" klingt da ja eher nicht so gut und sähe auf einem T-Shirt auch irgendwie doof aus... Aber hey - wofür hat man denn eine so große und hochgebildete Leserschar ? Hiermit ergeht deshalb ein Hilferuf an euch alle zum ersten offiziellen Vilspanther-Leserwettbewerb :


Quizfrage:  Wie sollten wir denn diese eventuelle vierfache Ansammlung von Titeln benennen ?



Vorschläge bitte an
quiz@vilspanther.de Es gewinnt der originellste (und nicht unbedingt der grammatikalisch richtige) Vorschlag. Bitte um rege Beteiligung. Als Preis gibt's ein von Trainer Bernd mit einer persönlichen Widmung versehenes handsigniertes Mannschaftsfoto hinter Glas. Danke Bernd, dass du dich dafür so ungefragt zur Verfügung stellst :-) Einsendeschluss ist logischerweise der Termin, an dem dieser Titelgewinn (hoffentlich) unter Dach und Fach gebracht wird. Und wenn's nichts damit wird ? Nun, darüber denken wir mal lieber nicht nach ...


 

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