2014-08-31 - Vils-Panther - Die Fußballmädchen der JFG Mittlere Vils Kümmersbruck

Natürlich war klar, dass es die Vilspanther im Verbandspokal nicht leicht haben würden. Die erste Runde überstehen, und dann das Spiel gegen die Greuther's aus Fürth mitnehmen, so sah hier in etwa der Plan aus. Doch auch wenn auf der anderen Seite des Platzes dieses Mal ein ausgewachsener Landesligist stand : Irgendwie hatte man in der ersten Halbzeit schon das deutliche Gefühl, dass die Mannschaft viel mehr drauf hat, als sie dann tatsächlich zeigte. Ungewohnt defensiv, ungewohnt passiv - so hat man die Mädels eigentlich nur ganz selten gesehen. Vielleicht spielte ja auch noch der haushohe Sieg im Vorbereitungsspiel gegen den zumindest vom Namen her gleichen Gegener eine Rolle und spukte noch im Hinterkopf so mancher Spielerin herum. Auf alle Fälle musste man eine Halbzeit lang wirklich sehr ernsthaft über das frühe "Aus" in diesem Pokalwettbewerb nachdenken. Dass die Mannschaft in der Lage ist, sich deutlich zu steigern und so ein Spiel dann auch noch zu drehen, hat sie jedoch in der Vergangenheit immer wieder bewiesen und ist eine Qualität, die eben auch zu einer Spitzenmannschaft gehört. Das nötige Selbstvertrauen dazu hat sie ja ohenhn. Allerdings sollte man sich auf diese Qualität nicht allzu oft verlassen. Gegen die Kleeblätter beispielsweise dürfte es dann nämlich sehr schwer werden...


Hier noch der Bericht an die Presse vom 01.09.2014 :

In der ersten Runde des Verbandspokals trafen die Vilspanther aus Theuern auf den Landesligisten aus Pegnitz, der seiner Favoritenrollen 45 Minuten lang vollauf gerecht wurde und den Bezirksligisten in der ersten Halbzeit kaum zur Entfaltung kommen ließ. Die Gastgeber begannen die Partie dabei ungewohnt defensiv, und so ergriffen die Oberfranken vom Anstoß weg die Initiative und kamen bereits nach fünf Minuten nach zu ihrer ersten guten Chance. Die Oberpfälzerinnen, die sich als Bezirkspokalsieger der Saison 2013/14 überhaupt erst für diesen Wettbewerb qualifizieren konnten, kamen auch in der Folgezeit nur selten zu guten Aktionen. In der 22. Minute schließlich führte die Feldüberlegenheit der Gäste dann auch zum ersten Treffer dieser Partie. Ein zu kurz geratener Abschlag der Theuerner Torfrau landete direkt in den Reihen des FC Pegnitz, der den Ball umgehend steil zurück in den Strafraum der Hausherren spielte. Die völlig freistehende Gästestürmerin Cornelia Hühn ließ sich diese Chance nicht entgehen und brachte ihre Mannschaft mit einem platzierten Schuss aus halbrechter Position mit 1:0 in Führung. Erst jetzt zeigten die Vilspanther spürbar mehr Einsatz und hatten unmittelbar nach Wiederanstoß Pech, als ein Aufsetzer von Miriam Geitner nur gegen den Pfosten des Pegnitzer Gehäuses klatschte. Bis zur Pause bekamen die trotz Dauerregen ausharrenden Zuschauer nun ein etwas ausgeglicheneres Spiel zu sehen. Trotz guter Chancen auf beiden Seiten bleib es jedoch bis zur Halbzeit beim verdienten 0:1 für den Landesligisten.

Trainer Bernd Polster schien in der Halbzeit deutliche Worte gefunden haben. Denn keine zehn Sekunden nach Wiederanstoß gelang den Oberpfälzerinnen der zu diesem Zeitpunkt völlig überraschende Ausgleich. Miriam Geitner konnte direkt nach dem Anstoß der Pegnitzer den Ball erobern und auf die aufgerückte Nadine Lang passen. Nach einem kurzem Sprint zog die Theuerner Stürmerin schließlich aus vollem Lauf ab und versenkte den Ball im langen Toreck zum umjubelten 1:1-Ausgleich. Die Vilspanther blieben danach am Drücker und erspielten sich in der Folge mehrere gute bis sehr gute Chancen zur Führung. Steffi Meiler und Anne Wagner vergaben zweimal in aussichtsreicher Position, und Miriam Geitner scheiterte mit einem platzierten Schuss Richtung Lattendreieck an der prächtig parierenden Pegnitzer Torfrau Maren Lindner. Auf der anderen Seite musste TSV-Keeperin Constanze Gierl bei einem Schuss aus kürzester Distanz ihr ganzes Können aufbieten, um ihre Mannschaft vor einem erneuten Rückstand zu bewahren und hatte kurz darauf Glück, dass ein Schuss aus dem Hintergrund nur am Außenpfosten des Theuerner Tores landete. Ansonsten kamen die Pegnitzer nun aber nur noch selten zu nennenswerten Chancen, was vor allem auch am Theuerner Kapitän Lena Götz lag, die trotz einer leichten Schulterverletzung ein ums andere Mal die Angriffsbemühungen der Gäste zum Scheitern verurteilte. Eine Viertelstunde vor dem Ende setzte Nadine Lang mit einem genau getimten Ball in die Schnittstelle der Gästeabwehr Miriam Geitner in Szene, die sich nicht zweimal bitten ließ und ihre Mannschaft aus zehn Metern mit 2:1 erstmals in Führung brachte. Zwangsläufig musste der Landesligist nun mehr riskieren und alles nach vorne werfen, was die Vilspanther in der Folge gnadenlos ausnutzten. Zunächst war es die eingewechselte Marlene Groß, die nach Flanke von Miriam Geitner mit dem 3:1 für die Vorentscheidung sorgte. Und drei Minuten vor dem Ende dann erneut Nadine Lang, die einen Konter erfolgreich mit ihrem zweiten Treffer an diesem Tag abschließen konnte. Kurz danach dann der Schlusspfiff durch Schiedsrichterin Lisa Manner vom FC Schwarzenfeld, die die trotz dreier gelber Karten bemerkenswert faire Partie sicher leitete.

Mit 4:1 gewinnt der Bezirksligist aus Theuern also am Ende gegen den Landesligisten aus Pegnitz. Ein Sieg, der aufgrund der starken zweiten Halbzeit zwar in Ordnung geht, gemessen an der gesamten Spielzeit aber um ein oder zwei Tore zu hoch ausfiel. In der nächsten Runde des Verbandspokals treffen die Vilspanther nun auf die SpVgg Greuther Fürth. Eine der Top-Mannschaften der Bayernliga also, die zudem zu den ganz heißen Titelanwärtern im laufenden Pokalwettbewerb zählt. Vom Papier her eigentliche eine klare Sache. Doch an einem guten Tag ist den Polster-Mädchen mittlerweile durchaus einiges zuzutrauen…