2014-09-07 - Vils-Panther - Die Fußballmädchen der JFG Mittlere Vils Kümmersbruck

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FTE Schwandorf  -  TSV Theuern

      1 : 6

Es ist fast ein bisschen wie eine Reise in die Vergangenheit, dieses Spiel beim FTE Schwandorf. Denn immerhin bestritt man damals in den Kindheitstagen der Vilspanther hier einige der ersten Auswärtsspiele überhaupt – damals freilich noch bei den E-Juniorinnen. Doch ungeachtet der vielen verflossenen Jahre kommt einem alles immer noch seltsam vertraut vor. Zum Beispiel der romantisch gelegene Kleinfeldplatz, auf dem man damals so manch heißes Match bestritt. Natürlich auch die eine oder andere Spielerin, die man von damals immer noch bestens in Erinnerung hat. Oder aber auch das Clubheim, das man wohl aus nostalgischen Gründen immer noch im Originalzustand der damaligen Zeit belassen hat…

Auch in Sachen Organisation hat sich beim heutigen Gastgeber in den letzten Jahren eher wenig geändert. Mit einer Stunde Verspätung beginnt das Spiel. Klar, für das kurz vor dem Spielbeginn niedergehende Unwetter kann natürlich keiner was – aber auch ohne das Eingreifen der Naturgewalten hätten sich die Herren und die Frauen für einige Zeit das Spielfeld teilen müssen. Ein Umstand, der auch den kurzfristigst herbeigerufenen Schiedsrichter nur in mäßige Begeisterung versetzt. Wohl um bei den durch die lange Wartezeit schon leicht genervten Zuschauern für Abwechslung zu sorgen, treiben die Gastgeber kurz nach Spielbeginn erst einmal einen Obolus von zwei Euro ein. Etwas überraschend eigentlich, nachdem doch bei der erst einige Wochen zurückliegenden Spielgruppentagung eigens erwähnt wurde, dass in der Bezirksliga doch bitteschön kein Eintritt zu verlangen sei. Auf einen entsprechenden Hinweis der solcherart geschröpften Gästefans hin werden deshalb die gesammelten Tageseinnahmen flugs als freiwillige Spende umdeklariert – ein toller Taschenspielertrick, der selbst einen Teppichhändler aus dem Vorderen Orient vor Neid erblassen lassen würde. Naja, sei's drum – solange das Geld wenigstens einem gemeinnützigen Zweck zugeführt wird. Der Renovierung der Duschen im Clubheim zum Beispiel…

Aber was soll's ! Hey, es ist schließlich Bezirksliga heute ! Eine Premiere für die Vilspanther also, die dann in den ersten Spielminuten prompt wie ein leicht verschüchterter Liganeuling daherkommen. Was aber wohl eher daran liegt, dass die Mannschaft sich erst einmal finden muss. Schließlich fehlt ja auch heute wieder ein Teil der Belegschaft, hopst zur gleichen Zeit in Theuern rund um den Kirwa-Baum oder aalt sich an den diversen Stränden Europas in der Sonne. Und so hat die Mannschaft auch an diesem Tag wieder ein leicht verändertes Gesicht. Die in letzter Sekunde per D-Zug herbeigeilte Lumi gibt sich heute erstmals die Ehre bei den Damen und nimmt deswegen zunächst mal neben Steffi und Nina
auf der Bank Platz. Auf dem Feld stehen mit Ausnahme von Sophie dann aber weitgehend vertraute Gestalten, wenn auch die Innenverteidigung notgedrungen komplett runderneuert werden musste. Immerhin ist Lisa-Marie wieder auf dem Damm und steht von Beginn an auf dem Platz. Ein etwas kleiner Platz allerdings, der an diesem Tag wahrlich nichts zu lachen hat. Schließlich ist es schon das vierte Spiel heute für den bedauernswerten Untergrund. Noch dazu wurde die Spielfläche erst eine Stunde zuvor vom einsetzenden Regen gründlichst durchweicht, dann vom anschließenden Hagel systematisch zerbombt und danach von zweiundzwanzig nach einer halbstündigen Spielunterbrechung hochmotivierten Männerbeinen sytematisch aus seiner Verankerung gegrätscht. Trotzdem kann man auf dem braun-grünen Untergrund durchaus noch Fußball spielen.

Zunächst also
erstmal der FTE, der in den ersten zehn Minuten zwei recht passable Chancen fahrlässigerweise ungenutzt lässt. Dann aber Freistoß für die Vilspanther kurz nach der Mittellinie. Anne guckt, führt schnell aus und findet die losstartende Nadine. Die nimmt den Ball vorbildlich herunter und hebt ihn dann über die aus ihrem Kasten herausstürzende Torfrau hinweg zum 1:0 in die Maschen des Schwandorfer Gehäuses. Großer Jubel natürlich bei den Fans. Viel Jubel. Sehr viel mehr Jubel sogar als sonst bei einem Auswärtsspiel. Die Ursache ist schnell gefunden: Natalies persönlicher Fanclub ist hier und heute vor Ort, und macht gleich mächtig Stimmung auf den Rängen. Das hilft, denn die Gäste legen sich mehr und mehr ins Zeug und übernehmen die Kontrolle über das Geschehen. Trotzdem ist gerade auf dem kleinen Platz jederzeit alles möglich. Denn auch die Gastgeber haben ihre Chancen. Hauptsächlich durch eine ganze Serie von Freistößen aus gefährlich naher Distanz, die der zwar teilweise etwas akribisch, dafür aber äußerst konsequent pfeifende Schiri Reinhard Weindler immer wieder mal verhängt. Doch die Schwandorfer Mädels scheinen an diesem Tag ihr Visier nicht optimal eingestellt zu haben, denn ein ums andere Mal verschwindet das aus idealen Freistoßpositionen getretene Leder weit über dem Tor in Richtung des zunehmend wieder blau werdenden Abendhimmels. Auf der anderen Seite ist dann Sophie nach gut zwanzig Minuten ganz nah dran an ihrem ersten Treffer und setzt das Spielgerät nur ganz knapp am rechten Pfosten vorbei. Lange Zeit haben die Theuerner nun zwar mehr vom Spiel, können aber nichts Zählbares daraus machen. Bis zur 38. Spielminute. Denn da gibt's quasi das Dankeschön von Nadine an Anne, die einen Freistoß genau auf ihre Teamkameradin zirkelt. Anne nimmt das Spielgerät am langen Pfosten in Empfang und versenkt es ohne lange zu fackeln zum 2:0 im Schwandorfer Gehäuse. Jetzt erlahmt der Widerstand der Hausherrinnen deutlich. Die Gäste setzen gnadenlos nach und achten dabei auch auf das Gesetz der Serie. Zuerst Anne auf Nadine, dann Nadine auf Anne. Logischerweise müsste jetzt wieder Anne auf Nadine drankommen. Und tatsächlich: fast ein bisschen eine Kopie des ersten Treffers. Wieder Freistoß Anne, wieder ist die heranstürmende Nadine zuerst am Ball, und wieder schiebt sie ihn an der herausstürzenden Torfrau vorbei ins Netz. 3:0 zur Halbzeit, das sieht jetzt schon sehr, sehr gut aus und ist mittlerweile auch durchaus verdient.

Nach der Pause spielt Natalie direkt vor ihrem Fanclub, und ackert und rackert deshalb noch unermüdlicher als sonst, sofern das überhaupt möglich ist. Und die Fans bekommen einiges zu sehen für ihre zwei Euro Eintrittsgeld. Direkt vor ihrer Nase wird Natalie im Strafraum von den Beinen geholt. Selbst ein blinder Schiri hätte aufgrund des prompt einsetzenden Aufschreis der Jungs an der Bande wohl zur Pfeife gegriffen. Doch Schiri Weindler steht auch so optimal und hat daher auch weder Sicht- noch Gewissensprobleme, auf den vielzitierten Punkt zu zeigen. Anne greift sich die Kugel und macht ohne großes Federlesens das 4:0. Wahrscheinlich verwandelt die blonde Dreifachtorschützin täglich vor dem Frühstück so zwischen 50 bis 60 Elfer, so unterkühlt wirkt das Ganze. Ähnlich den letzten Wasserpfützen im aufgeweichten Rasen versickert nun allmählich auch der Widerstand der Gastgeber. Die gut spielende Sophie packt die Gelegenheit beim Schopfe. Sie nimmt einen Pass in die Tiefe auf, scheitert dann zwar zunächst an der wieder mal herausstürzenden Torfrau, setzt jedoch nach und erzielt das 5:0. Große Freude allenthalben, denn diesen Treffer hat sich die Frau aus dem Schatten der Kastler Berge auch wirklich verdient. Nun kommt auch Bewegung in die Bank, die nach und nach komplett geräumt wird. Aber noch ist nicht Schluss, und Flankengöttin Steffi macht das nicht zum ersten Mal heute wirklich ganz allerliebst: nach Zuspiel von Lisa-Marie kommt ihre schwungvolle Hereingabe genau zur einschussbereiten Anne, die nur noch den Fuß hinzuhalten braucht und sich damit bereits zum dritten mal in die Torschützenliste einträgt. Auch Torfrau Steffi darf jetzt noch für ein paar Minuten ran und ist somit ganz nah dran am Geschehen, als die Schwandorfer Stürmerin Selina Nitsch Steffis Vorderleute ganz schlecht aussehen lässt und den Ball unbedrängt auf die Reise ins lange Eck schickt. Zwar nicht schön für Steffi, aber wenigstens war's eine gute alte Bekannte, die für den Ehrentreffer verantwortlich zeichnet. Dann ist Schluss. Die Vilspanther geben ihrem Fanclub noch eine kurze Extravorstellung und düsen dann schnellstmöglich in Richtung Heimat. Denn schließlich steht da ja noch ein Kirwabaum…

 

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