Vils-Panther - Die Fußballmädchen der JFG Mittlere Vils Kümmersbruck


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2011-07-03-C1

Spielberichte > Archiv


Vierter Platz für C1-Mädchen bei der

bayerischen Meisterschaft in Ezelsdorf

03.07.2011

 



Verrückt, ärgerlich, respektabel, glücklich und/oder unglücklich -
jedes dieser Wörter wäre passend, um die Bayerische Meisterschaft in Ezelsdorf
aus Sicht der Vilspanther zu beschreiben.

 

Bereits kurz vor Turnierbeginn denkbar schlechte Voraussetzungen für die C1-Mädchen: durch eine fast unglaubliche Serie von lang- und kurzfristigen krankheitsbedingten Spielerausfällen ist der Kader auf ein Minimum zusammengeschrumpft. Da an diesem Tag auch kein Ersatz von anderen Mannschaften zur Verfügung steht, muss man die Reise nach Ezelsdorf mit nur zwölf Spielerinnen antreten. Und selbst in diesem Mini-Aufgebot hat man mit „Müller“ und „Schmiede“ zwei bereits angeschlagene Spielerinnen auf dem Platz stehen.


Immerhin passt damit an diesem Tag die personelle Situation bei den Vilspanthern prima zu den äußeren Umständen, denn es regnet praktisch das ganze Turnier hindurch in Strömen. Nur gut, dass das Spielfeld in Ezelsdorf diese gewaltigen Fluten klaglos wegsteckt und auch sonst die Turnierorganisation in Ezelsdorf reibungslos funktioniert. Einzig und allein das Fehlen von Linienrichtern (bis auf's Finale) macht sich in dem einen oder anderen Spiel negativ bemerkbar.




Spiel 1: JFG - ASV Oberpreuschwitz


Von Beginn an geben die Vilspanther in dieser Partie den Ton an und dominieren das Spiel deutlicher als von vielen erwartet. Alleine, es fehlt die entscheidende Aktion, um auch einmal zu einem vernünftigen Abschluss zu kommen. Dann eine Fehlerkette von vorne bis hinten auf der rechten Angriffsseite der Kümmersbruckerinnen, und schon steht es 1:0 für die Oberpreuschwitzer. Daraufhin verzweifeltes Anrennen der Mädels in den noch verbleibenden Minuten, doch am Ergebnis ändert sich nichts mehr. Eine höchst überflüssige Niederlage; Kitzbühel lässt schön grüßen....




Spiel 2: JFG - TSV Eching


Die Aufgabenstellung gegen den TSV Eching wird damit recht einfach - es muss ein Sieg her, da man ansonsten mit hoher Wahrscheinlichkeit schon raus ist aus dem Turnier und sich die Halbfinalspiele von draußen angucken kann. Und auch die Mannschaftsaufstellung ist nun um einiges überschaubarer geworden, denn in der vorherigen Begegnung gegen Oberpreuschwitz musste nun auch „Schmiede“ endgültig aufgeben und kann die restlichen Spiele nur noch von der Bank aus beobachten. Dass nun auch noch Miri schwer angeschlagen ist, verheißt nichts Gutes, und unwillkürlich kommt einem angesichts der Situation das Lied von den zehn kleinen Negerlein in den Sinn...

Das Spiel gegen die Mädels aus Eching wird trotzdem mit vollem Einsatz und mit Miri als „stehendem“ Mittelstürmer geführt. Nach einem Gewaltschuss von Lisa B. haben die mitgereisten Fans schon den Torschrei auf den Lippen, doch die Echinger Torfrau bekommt noch irgendwie die Hand an den Ball. Tolle Parade, das muss man neidfrei anerkennen. Auch die nächsten Versuche scheitern knapp. Doch angesichts der steigenden Zahl an übers Feld humpelnden Kümmersbruckerinnen wird die Durchschlagskraft mit zunehmender Spieldauer immer schwächer, und so bleibt es beim 0:0 - wohl zu wenig aus Kümmersbrucker Sicht.






Nach diesen beiden Spielen ist man nicht nur restlos bedient, angeschlagen und enttäuscht, sondern auch bis auf die Haut durchnässt. Beide Trikotsätze fühlen sich an, als hätte man sie gerade eben erst aus der Vils gezogen, und so wärmt sich die ganze Mannschaft erstmal im Vereinsheim auf. Draußen findet unterdessen die Partie der Oberpreuschwitzer gegen Eching statt. Und nur wenn die erstgenannten dieses Spiel gewinnen, haben die Vilspanther noch eine kleine Chance auf's Weiterkommen. Tatsächlich haben die Oberfranken zum Ende der Partie hin immer hochkarätigere Chancen, die sie dann aber allesamt ebenso hochkarätig vergeben. Drei Minuten vor Schluss passiert's dann aber doch, und der Ball trudelt zentimeterweise über die Torlinie ! Zwar hüpft die Echinger Torfrau noch hinterher und korrigiert das Ganze nachträglich, aber zu spät - glauben die Zuschauer, die natürlich beste Sicht auf die Ereignisse rund um die Torlinie haben. Im Unterschied zum Schiedsrichter, denn der lässt die Partie unversehens weiterlaufen. Das war's dann wohl... Doch falsch gedacht - denn praktisch mit dem letzten Angriff erzielen die Oberpreuschwitzer doch noch den für die Vilspanther so wichtigen Treffer !

Was nun folgt, sieht man auch nicht alle Tage bei einem Turnier dieses Kalibers. Zunächst wird kurzfristig eine Fahndung nach dem Verbleib der Kümmersbrucker Spielerinnen eingeleitet. Kaum hat man sie im Vereinsheim entdeckt, wird den bemitleidenswerten Mädchen der Teller mit den Pommes unter der Nase weggezogen und alle noch halbwegs einsatzfähigen Akteure auf das Spielfeld geschleppt. Dort warten bereits die wegen des klammen Wetters mittlerweile in ihre Trainingsjacken gehüllten Duellanten aus Eching. Das kann ja ein lustiges Elfmeterschießen werden: die noch eiskalten (weil nicht aufgewärmten) Vilspanther gegen die tropfnassen Zebras aus Eching in ihren Trainingsjacken.

Den ersten Elfmeter verwandelt Laura eiskalt (jetzt im positiven Sinn zu verstehen). Dann pariert Steffi den ersten Strafstoß der Echinger mit einer tollen Parade, die Kümmersbrucker dagegen treffen durch Jojo erneut, wieder verschießen die Echinger - und ehe man sich's so recht versieht, haben die Vilspanther das Elfmeterschießen gewonnen und stehen damit unversehens im Halbfinale der bayerischen Meisterschaft.









Halbfinale : JFG - SV Frauenbiburg



Im Halbfinale sehen sich die Vilspanther dem großen Favoriten aus Frauenbiburg gegenüber. Da es bei Miri nun wirklich überhaupt nicht mehr geht, stehen beim Anstoß gerade mal noch zehn Spielerinnen der Vilspanther auf dem Platz. Mit Verena bietet man im dritten Spiel des Tages nun schon den dritten Mittelstürmer auf.

Eigentlich ein aussichtsloses Unterfangen, und nachdem man nach großem Gewühle im eigenen Strafraum
bereits nach zwei Minuten den ersten Gegentreffer hinnehmen muss, erscheint das Ganze erst recht völlig hoffnungslos.

Plötzlich taucht da auf einmal die fleißig übers Feld hin- und hereilende Verena alleine vor der Frauenbiburger Torfrau auf. Praktischerweise hat sie sogar den Ball mit dabei und versucht ihn prompt an der herausstürzenden Keeperin vorbeizuschieben. Alleine, es bleibt beim Versuch, denn diese wirft sich beherzt in die Schussbahn. Und schon nehmen die Frauenbiburger wieder das Kümmersbrucker Gehäuse unter Beschuss. Torfrau Steffi kann in den nächsten Minuten eine Menge Flugstunden auf ihrem (Erfahrungs-) Konto gutschreiben, denn die Schüsse des Gegners kommen nun wesentlich öfters aufs Tor als in den vorangegangenen Spielen. Trotzdem kann die Kümmersbrucker Torfrau den zweiten Treffer zusammen mit ihren Vorderleuten lange Zeit verhindern. Bis sie dann beim Herauslaufen (richtig) an der ahnungslosen "Müller" hängenbleibt (falsch) und damit den Ball der einschussbereiten Frauenbiburgerin genau vor die Füsse klatscht (ganz falsch). Das wäre es dann eigentlich gewesen, doch Anne, die schon im vorherigen Spiel nur knapp das Tor verfehlt hat, zieht auf halbrechts voll ab - und der Ball ist im Netz ! Jubel, Anstoß, Schlusspfiff - und schon ist der Traum wieder zu Ende. Schade, dass es nicht noch ein paar Minuten länger ging...






Spiel um Platz drei: JFG - ASV Oberpreuschwitz


Eigentlich eine gute Gelegenheit, sich für die völlig unnötige 0:1-Niederlage aus der Vorrunde zu revanchieren. Allerdings hatte man da ja auch noch 11 Spieler auf dem Feld, während es jetzt nur noch zehn sind - oder genauer: 9,5 - denn der Bewegungsablauf von "Müller" erinnert mittlerweile stark an eine Patientin, die gerade ihre ersten Gehversuche auf dem Flur einer orthopädischen Klinik unternimmt.
Trotzdem halten die Mädels eine ganze Zeitlang noch gut mit. Und selbst nach dem ersten Gegentreffer der Oberpreuschwitzer können die Vilspanther noch einmal zurückschlagen. Erneut ist es Anne, die mit ihrem zweiten Treffer an diesem Tag den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielen kann. Doch von da an geht es nur noch steil bergab. Dem 1:2 aus Sicht der Vilspanther folgt schnell das 1:3. Und als ob das noch nicht reicht, will Lena „Überall“ kurz vor Schluss mit dem Kopf durch die Wand - die in diesem Fall die Gestalt einer fast doppelt so schweren Gegenspielerin hat. Beide gehen zum Ball, doch der Pressschlag geht naturgemäß zugunsten der Oberpreuschwitzerin aus. Während Lena den Rest der Begegnung im benachbarten Sanitätszelt verbringt, stehen für die restlichen Minuten somit nur noch 9 (bzw 8,5) Kümmersbruckerinnen auf dem Feld. Am Ende ist man dann allerseits froh, als diese unerfreuliche Partie endlich beendet ist.





Fazit


Platz vier bei einer bayerischen Meisterschaft - das ist zuerst einmal ein toller Erfolg für den Vertreter der Oberpfalz. Schaut man sich den Verlauf des Turniers an, dann muss man sogar ganz klar sagen: Absoluten Respekt, Mädels ! Denn dieses Resultat hätte unter diesen Umständen wahrscheinlich keine andere Mannschaft im Turnier geschafft.

Natürlich lässt sich nun bestens darüber spekulieren, was gewesen wäre, hätte man alle oder zumindest zwei bis drei Spieler mehr dabei gehabt. Das ist dann zwar sicherlich interessant und abendfüllend, bringt jedoch außer Kummer wahrscheinlich eher wenig.

Da ist es dann schon wesentlich besser, sich die vielen Erfolge der bisher wohl erfolgreichsten Saison der Vilspanther in Erinnerung zu rufen. Und dabei darf dann natürlich auch die erfolgreiche Qualifikation (nicht "Einladung", Lena ;-) ) zu dieser bayerischen Meisterschaft sowie die Meisterschaft selbst nicht fehlen. Denn immerhin gab es nur eine einzige Mannschaft, die gegen den neuen bayerischen Meister aus Frauenbiburg einen Gegentreffer erzielen - und die spielte dabei in Unterzahl...

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