Vils-Panther - Die Fußballmädchen der JFG Mittlere Vils Kümmersbruck

C1-Mädels mit Achtungserfolg

beim Cordial Cup in Kitzbühel

10. - 13.06.2011

Die Vilspanther und Kitzbühel - das ist mittlerweile ein Kapitel für sich. Noch dazu eines, das nach dem wohl immer gleichen Drehbuch geschrieben wird. Denn wieder hatte man bei der Auslosung eine ganz schwere Gruppe erwischt. Trotzdem spielte man in der Vorrunde gut bis teilweise sogar sehr gut, vergaß dann aber in den entscheidenden Momenten, die Tore zu machen bzw zu verhindern. Und scheiterte deshalb wie im Vorjahr hauchdünn an der Konkurrenz bzw wie in diesem Jahr auch noch an anderen Umständen.

Trotzdem: Eine Menge Spaß hatte man auch dieses Jahr wieder, und wenn auch einige der Vilspanther-Mädchen verletzungsbedingt ausgefallen waren, so hatte man mit Isi und Simone sowohl auf dem als auch abseits des Platzes eine prima "Aushilfe" mit dabei. Einzig und alleine Uschi war ein Totalausfall, dazu aber weiter unten noch mehr...

Eröffnungsfeier

Traditionsgemäß am Freitag abend die Eröffnungsfeier, und genauso traditionsgemäß dazu der obligatorische Regen. Nach dem Umzug vom Dorfplatz in Kirchberg ins nahegelegene Stadion sind die Fußballer dann wieder weitgehend unter sich, und man trifft Thomas (Geitner), Regina (Freitag), Roy (Makaay) und noch weitere ca. 2.000 gute alte Bekannte...

1. Spiel: JFG – FC Zürich

Von vornherein war klar - schon in diesem Spiel wird sich wohl entscheiden, ob's dieses Mal für einen Platz unter den ersten sechs Mannschaften reichen wird. Die Mädels legen auch sofort los wie die Feuerwehr und setzen die Eidgenossen ganz gehörig unter Druck. Zehn Minuten lang brennen die Vilspanther ein wahres Feuerwerk ab und schnüren den Gegner förmlich in dessen Hälfe ein. Völlig verdient deshalb dann auch nach zehn Minuten und nach einigem Durcheinander im Züricher Stafraum das 1:0 durch Miri.

Auch die nächsten Minuten bieten durchaus noch die eine oder andere dicke Chance für die Kümmersbruckerinnen. Dann schließlich Simone alleine auf dem Weg zum fast sicheren 2:0 - jäh gebremst durch den Pfiff des Schiedsrichters. Abseits ? Eine klare Fehlentscheidung, die aber zu diesem Zeitpunkt noch zu verschmerzen ist.

Schließlich tauchen die Züricher dann doch noch vor dem Tor der Vilspanther auf. Ein strammer Schuss aus halblinker Position - und schon steht's 1:1. Kurz darauf das selbe Spiel von der anderen Seite, und Zürich geht mit 2:1 in Führung. Angesichts von nur drei Torschüssen und der bisherigen Spielanteile ein Witz, allerdings nur ein sehr schlechter...

1:2, so endet auch diese Eröffnungspartie aus Sicht der Oberpfälzer, und der Traum vom Erreichen der Endrunde ist damit in weite, weite Ferne gerückt.

2. Spiel: JFG – Viktoria FC Szombathely

Sichtlich mitgenommen von der unnötigen Niederlage geht's drei Stunden später ins zweite Spiel. Schnell hatte man im bisherigen Turnierverlauf die Ungarn als den wohl schwächsten Gruppengegner ausgemacht, und dementsprechend gibt's dieses Mal einen eher verhaltener Start in das Spiel. Trotzdem sieht man sehr bald, wer hier Chef auf dem Platz ist, und schon bald gehen die Mädchen mit 1:0 in Führung. Kurz darauf erhöht man dann noch auf 2:0, und der erste Sieg im diesjährigen Turnierverlauf ist unter Dach und Fach gebracht.

3. Spiel: JFG – 1.FC Nürnberg

Das entscheidende dritte Spiel gegen den alten Rivalen aus Nürnberg, und dieses Mal müssen die Vilspanther gewinnen, wollen sie doch noch in die Endrunde einziehen. Man merkt beiden Mannschaften durchaus den Respekt vor dem Gegner an, schließlich hatte man ja in jüngster Vergangenheit ausreichend Gelegenheit, sich von dessen Qualitäten zu überzeugen. Von Beginn an entwickelt sich ein tolles Fußballspiel, mit den besseren Chancen auf Seiten der Franken. Doch Steffi im Tor der Kümmersbruckerinnen hat sich ausgerechnet in diesem Spiel fest vorgenommen, ihr Gehäuse zu "vernageln", und so steht es auch kurz vor Spielende immer noch 0:0. Da kommt der Ball plötzlich zu der in Höhe der Nürnberger Strafraumgrenze völlig frei stehenden Isi. Die zieht sofort ab - doch der Ball segelt über das Tor der Club-Torfrau hinweg.

Das war's dann schließlich auch. Ein 0:0 gegen den Club, das hätte im letzten Jahr für das Erreichen der Endrunde gerreicht, aber in diesem Jahr ist das leider zu wenig. Ein Scherzbold hängt dann auch noch flugs die Tabellenendstände der Vorrundengruppen aus. Tatsächlich steht man hier sogar auf Platz zwei noch vor dem FC Zürich. Leider aber sieht das Reglement vor, dass in diesem Fall der direkte Vergleich entscheidet, und den hat man ja bereits im ersten Spiel dummerweise "versemmelt".

4. Spiel: JFG – DSC Weißenburg

Weiter geht's am Sonntag morgen. Platz Sieben, so heißt nun das neue Ziel, doch dazu muss man erst einmal alle Partien des heutigen Tages gewinnen. Mit dem Gegner im ersten Spiel der Platzierungsrunde hat man ohnehin noch eine Rechnung offen, denn im letzten Jahr unterlag man den Weißenburgern an gleicher Stelle im Elfmeter-Schießen. Damals fehlte allerdings auch der Wille, sich nach der verpassten Endrunde nochmal richtig reinzuhängen. Dieses Jahr sieht's damit schon ganz anders aus : Die Vilspanther machen ein richtig gutes Spiel, und völlig verdient schickt man die Mannschaft aus Mittelfranken mit 2:0 in den Kampf um die hinteren Plätze.

5. Spiel: JFG – SSV Brixen

Gegen die Italienerinnen dann wieder mal die andere Seite der Kümmersbrucker Mannschaft. Vieles bleibt in diesem Spiel Stückwerk, und so plätschert das Spiel müde vor sich hin. Apropos müde: natürlich zeigt nun auch die nicht gerade lange Nacht allmählich ihre Spätfolgen, und man tut sicherlich in Zukunft gut daran, das bei wichtigen Spielen immer im Hinterkopf zu behalten. Heute allerdings kann das den Mädels angesichts der zurückliegenden langen und aufreibenden Saison und insbesondere des bisherigen Turnierverlaufes keiner so wirklich übel nehmen. 0:0 endet dieses Spiel dann absolut leistungsgerecht. Den Vilspanthern reicht das auch, denn mit diesem Remis steht man im Spiel um Platz 7 oder 8.

6. Spiel: JFG – Verbandsauswahl Ostschweiz

Viele alte Bekannte in diesem Spiel, aber leider nicht unbedingt gute alte Bekannte. Denn gegen die Ostschweizer Mädchen war man letztes Jahr im entscheidenden Spiel um die Endrunde knapp gescheitert. Ein weiterer Bekannter steht ebenfalls auf dem Platz: Der Mann mit der Pfeife, der mit seiner Abseitsentscheidung im ersten Spiel dem Endrundeneinzug der Vilspanther im Wege stand, hat sich ebenfalls wieder zu einem gemeinsamen Stelldichein eingefunden.

Kaum hat das Spiel begonnen, beginnt auf der Zuschauertribüne schon die Suche nach belastbaren schriftlichen Niederlegungen des Fußballregelwerkes. Wie war das doch gleich ? Wenn ein Spieler einen anderen umwirft, wer bekommt dann den Freistoß ? Oder das mit dem Abseits - muss das nicht gleichmäßig auf beiden Seiten gepfiffen werden ? Unbeirrt von solchen Irritationen entwirft der Unparteiische in diesem Spiel eine völlig neue Interpretation der modernen Fußballregularien. Schon die Vorgeschichte zum 0:1 aus Sicht der Kümmersbrucker treibt so manch einem Oberpfälzer die Zornesröte bzw den Eidgenossen ein süffisantes Grinsen ins Gesicht. Doch auch die Umstände des 0:2 sind nicht uninteressant - wahrscheinlich sollte nun die Geschichte der Rückpassregel noch einmal neu geschrieben werden. Nach diesem furiosen Auftakt war das Spiel gelaufen, ehe es so richtig begonnen hatte, und das abschließende 0:3 interessierte eigentlich nur noch am Rande. Verständlich natürlich der Ärger bei Spielerinnen, Trainern und Anhang. Gottlob verlor man aber aufgrund dieses denkwürdigen Spiels nur einen Platz - denn Platz acht hatte man ja bereits vor dem Anstoß sicher.

Fazit:

Natürlich hatte man sich in diesem Jahr etwas mehr vorgenommen als im letzten Jahr und konnte deshalb mit dem achten Platz nicht rundum zufrieden sein.

Auf der anderen Seite war die Qualität des Teilnehmerfeldes in diesem Jahr auch spürbar höher als noch vor zwölf Monaten. Außerdem muss man den Mädels nach einer derart erfolgreichen und anstrengenden Saison auch einmal zugestehen, mit Spaß in und aus einem Turnier gehen zu können. Und Spaß gab's in jedem Fall eine ganze Menge.

P.S.

Ach ja - ein Wort noch zu Uschi, der wahren Schuldigen am etwas unglücklichen Turnierverlauf...

Uschi stieß erst am Samstag zur Mannschaft und versagte noch am gleichen Tag kläglich und auf ganzer Linie. Trotzdem wurde beschlossen, ihr am Sonntag noch eine zweite Chance zu geben. Doch auch diese ließ Uschi ungenutzt und wurde deshalb nach einstimmigem Beschluß am Sonntag abend im Beisein der Mannschaft und Fans feierlich verbrannt. Die Asche von Uschi wurde dann am Montag nach Deutschland überführt, wo in den nächsten Wochen ihre sterblichen Überreste beigesetzt werden sollen. Eigentlich schade um dich, Uschi - aus dir hätte einmal eine richtig gute Glücksbringer-Kappe werden können... :-))