2012-02-12 - Vils-Panther - Die Fußballmädchen der JFG Mittlere Vils Kümmersbruck

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2012-02-12

Mannschaften > U13-Juniorinnen > Berichte

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Hallenturnier
JFG Hochfranken Selb

Zu einem recht abenteuerlichen Ausflug geriet das letzte Turnier des Jahres der D-Mädchen im oberfränkischen Selb.

Eine Reifenpanne bei der Anfahrt wirbelte die Anfahrtspläne der Mannschaft gehörig durcheinander. Teile der Mannschaft wurden umgeladen, Reifen gewechselt, die Trikots per Eiltransport nachgeschickt, und schließlich erreichte der (reduzierte) Tross dann doch noch den Bestimmungsort nahe der tschechischen Grenze. Nur gut, dass man mit einem ausreichenden Zeitpolster gestartet war, denn gerade noch rechtzeitig erreichte man die Dreifachturnhalle in Oberfranken. Und natürlich durfte man dort - wie immer in diesen Fällen - auch gleich das Eröffnungsspiel bestreiten.

Dass einige, wenn nicht sogar alle Mädels in Gedanken noch den Ereignissen auf der Autobahn nachhingen, merkte man dann im ersten Spiel gegen den  ASV Stockenroth deutlich. Zwei hundertprozentige Chancen vorne nicht genutzt, und dann dafür hinten dreimal durch die am Ende des Tages als beste Spielerin des Turniers ausgezeichnete Stürmerin von Stockach eiskalt erwischt : da half auch der Anschlusstreffer von Paula F. nicht mehr viel, und die erste – eigentlich unnötige – Niederlage war unter Dach und Fach gebracht.

Dummerweise zeigte sich dann sehr schnell, dass das eigentlich das entscheidende Spiel um den Halbfinal-Einzug gewesen wäre. Denn der Gegner im zweiten Spiel, der FC Konradsreuth, war den im Schnitt doch noch sehr jungen Vilspanthern schon alleine körperlich deutlich überlegen. Dass der Gegner zudem auch noch zwei U15-Spielerinnen zum Einsatz brachte, machte die Sache nicht unbedingt leichter. Doch immerhin bot sich damit die Chance, zum ersten Mal in einem Spiel auf die so ungeliebte „Raute" umzustellen - zu verlieren hatte man in dieser Partie ohnehin nichts. Und wenn auch das Resultat am Ende mit 0:4 standesgemäß ausfiel, so konnte man mit dem gezeigten Ergebnis durchaus zufrieden sein. Denn alle Gegentore resultierten ausschließlich aus Standards, dreimal davon allein aus Eckbällen. Aus dem Spiel heraus ließen die Kümmersbruckerinnen dagegen hinten jedoch nur wenig zu.

Derartig ermutigt, ging man auch in das letzte Gruppenspiel gegen die Gastgeber erneut mit der „Raute". Dieses Mal war man körperlich zumindest ebenbürtig, doch nun zeigte sich sehr schnell, dass das neue Spielsystem zwar nach hinten schon ganz gut funktionierte, nach vorne aber noch eine ganze Menge zu tun bleibt. Denn das Spiel endete nach einer doch sehr durchwachsenen Vorstellung mit einem torlosen Unentschieden, was eigentlich nicht hätte sein müssen. Immerhin gab es dann aber doch wenigstens zweimal einen Grund zum Schmunzeln. Zum einen, als ein erboster Schiedsrichter den Gastgebern erklärte, sie hätten sofort wieder einen Torwart ins Tor zu stellen – das hier wäre schließlich Fußball, und nicht Eishockey. Tatsächlich hatte der gute Mann natürlich recht – ohne Torwart spielen, das geht in der Halle tatsächlich nicht. Die guten alten Vilspanther konnten aber aus der Situation auch kein Kapital schlagen, denn obwohl man eigentlich nur noch von der Mittellinie aus hätte ins leere Tor schießen müssen, kam natürlich keiner der Mädels auf die Idee, dass der generische Keeper schon Feierabend gemacht hatte. Gelegenheit zum Schmunzeln gab es dann aber auch angesichts der Vorrundentabelle, denn mit nur einem Punkt zog man trotzdem als Dritter aufgrund des besseren Torverhältnisses in das Spiel um Platz fünf ein.

Danach spielten sich auf der Tribüne im Block der Vilspanther tumultartige Szenen ab, als das Gerücht die Runde machte, ein Sieg im letzten Spiel würde mit dem Besuch einer bekannten Hamburger-Braterei auf der Heimfahrt belohnt werden. Das Gekreische der Mädels hätte es locker mit dem der Fans beim letzten Take-That-Konzert aufnehmen können. Soviel Temperament hatte kaum einer der Zuschauer den Vilspanther-Mädchen zugetraut, schon gar nicht aufgrund der bis dahin gezeigten Leistungen auf dem Spielfeld. Doch wie das so ist mit Gerüchten – einmal in Umlauf gebracht, sind sie nur schwer wieder aus der Welt zu schaffen. Und so erwischte es dann den bedauernswerten Trainer, der als Wetteinsatz im Kampf um den Sieg im letzten Spiel den Besuch einer Fastfoodkette auf der Heimfahrt ausloben durfte.

Und siehe da – es wurde das an diesem Tag beste Spiel der Mädels gegen einen durchaus starken und vom Papier her überlegenen Gegner. Doch mit viel Herz, und dem geliebten 2+2-System lieferten die Mädels
der SpVgg Weißenstadt einen tollen Kampf. Dann ein sehenswerter Schuss nach einer prima Einzelleistung durch Jassie, und die Kümmersbruckerinnen gingen  tatsächlich mit 1:0 in Führung. Dann noch einmal tief durchatmen, als ein fulminanter Schuss des Gegners von Selina gerade noch an den Innenpfosten des Tores gelenkt werden konnte und sich erst nach vollständiger Durchquerung des Gehäuses dazu entschloss, nun doch nicht im Netz zu landen. Dann der Schlusspfiff, und die Mädchen gerieten samt Andreas, ihrem Aushilfsbetreuer an diesem Tag, ins Schwärmen angesichts des anstehenden Besuchs. Der andere Andreas, befasste sich unterdessen mit der interessanten Rechenaufgabe, was einen Trainer denn eine Saison mit lauter gewonnen Spielen kosten würde, falls man immer derartige Anreize setzen müsste.

Zum Schluss leider auch noch einige unschöne Szenen bei der Siegerehrung, als bekannt wurde, dass die Siegermannschaft aus Konradsreuth unerlaubterweise einige C-Spielerinnen zum Einsatz gebracht hatte. Immerhin dann aber eine gute Entscheidung des betroffenen Trainers, von sich aus auf den Turniersieg und eine Wertung im Abschlussklassement zu verzichten. Trotzdem hatte der erst nachträgliche Turniersieg für den FC Wiesla Hof damit natürlich einen faden Beigeschmack. So gesehen also Platz vier für die Kümmersbrucker Mannschaft; wobei das aber eigentlich keinen so wirklich interessierte.


Überflüssig zu erwähnen, dass auch die anschließende Heimfahrt ähnlich interessant verlief wie die Anreise. Von luftleeren Reifen über glimmende Öllämpchen bis hin zu völlig unkoordinierten Besuchen praktisch sämtlicher Hamburger-Restaurants entlang der Fahrstrecke war alles geboten. Von beinahe erfrierenden Mamas, die stundenlang bibbernd im Freien vergeblich auf die Rückkehr ihrer Töchter warteten, natürlich ganz zu schweigen ;-)




Fazit:

Ein Turnier, das von vorne bis hinten mehr an eine Abschlussfahrt denn an ein ernsthaftes Ringen um einen Turniersieg erinnerte. Doch Spaß hatten die Mädels an diesem Tag allemal, und das kann ihnen am Ende der langen Hallensaison (und besonders nach dem Turniersieg vor zwei Wochen) auch keiner so wirklich übelnehmen.

 

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